Murtagh
"Ich brauche kein Geld. Ich komme auch super ohne klar und die paar Münzen die ich habe sind nur für das Notwendigste wie Kleidung." meinte ich bloß, als sie mich fragte, was mit meinem Geld sei.
"Hör' zu, dich geht nicht Alles was an! Und wenn du klug genug bist ... ich kann dich schlecht zuvor töten, wenn ich den Aufenthaltsortes des Dracheneies nicht weiß." meinte ich dazu bloß. "Und bei Eragon bin ich dennoch willkommen. Die haben noch die restlichen Schätze aus Galbatorix' Schatzkammer und ich habe ein Recht zu einem Anteil." meinte ich schulterzuckend. "Zehntausend Münzen werden da drin sein an meinem Anteil." sagte ich.
Ich verspreche nichts!, meinte Dorn wieder an mich gerichtet, doch ich überhörte das nur. Der wird ihr nichts antun. Hoffte ich zumindestens.
"Also bist du damit einverstanden?" murrte ich dann und musterte sie wieder spitz.

Murtagh
"Dann kann das ja ewig dauern bis wir endlich dort ankommen. Du wirst mitfliegen." meinte ich bloß, hob die Decke auf, auf der sie gelegen hatte, rollte sie zusammen und ging auf Dorn zu, legte die Decke in die Satteltaschen und ließ dann von ihm ab. Dann spürte ich ihren Blick auf mir brennen, als ich wieder zu ihr gelaufen kam. Aber sie sah ich mich nicht näher an, werde Einzelheiten ihres Aussehen's schon noch zu richtigen Zeitpunkten mitbekommen.
Mitfliegen? Ich habe da auch noch etwas mitzureden, Federchen!, knurrte Dorn, kam vorgeschlichen und richtete sein Knurren jetzt eher an mich, aber ich schreckte nicht zurück, da ich mir gewohnt war, dass Dorn meist seine Drohungen nicht in die Wirklichkeit umsetzte.
Darf sie mitfliegen?, fragte ich daher seelenruig und mit zuckersüßer Stimme, um ihn etwas aufzuziehen. Er brummte bloß, wandte den Kopf an sie und beäugte sie wieder. Leicht verdrehte ich die Augen.
Meinetwegen. Das Pferd kann ich auch mitnehmen. Es muss aber damit zufrieden werden, dass es seinen Platz an meinen Klauen hat, brummte er und ich nickte als Bestätigung.
"Dorn stimmt zu. Dein Pferd wird er auch noch tragen können." meinte ich dann nur, hoffte, dass sie nun aufhörte mich weiterhin zu mustern, da es mir unter Blicken Anderer nicht gefiel.

Murtagh
Ich sah dem Pferd nach, danach verdrehte ich die Augen. Wenn die wüsste wie toll das Fliegen war. Beziehungsweise bis man sich daran gewöhnte, denn für mich und Dorn war dies schon So normal wie das Gehen.
*Hasenfuß.* sagte Dorn spöttisch, diesmal war es auch an die junge Dame Morgaine gerichtet.
Ich verdrehte die Augen, bedeutete dem sturen Drachen sich hinzulegen, damit ich in den Sattel klettern konnte. Ach nein, da war ja noch Morgaine.
Ich liegt's die Hände vorsichtig um ihre Taille und hievte sie in Dorn's Sattel. Sollte sie sich doch darüber aufregen, ich wollte Uhr nur hochhelfen. Ich hielt mich an den Schuppen und der Schulter geschickt fest und kletterte hinter sie in den Sattel, legte für den Start einen Arm um sie, mit dem Anderen hielt ich mich an der Halszacke vor mir mir und Morgaine fest und Dorn sprang würdevoll hoch, stieß mehrmals mit den Flügeln und ich hatte zutun, nicht wegzurutschen, bis der rote Drache dann endlich gemächlich in der Luft segelte. Dann ließ ich sie auch los und rutschte etwas von ihr weg.

Murtagh
Ich beobachtete sie etwas dabei, konnte anhand des Strahlens ihrer Augen sofort ablesen, wie schön sie es fand'. Ich schmunzelte etwas belustigt, als ich mir in Erinnerung rief, wie sie sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hatte mitzukommen. Okay, mit Händen und Füßen hatte sie sich natürlich nicht gewehrt, aber ich wusste ja, dass sie nicht unbedingt mitwollte.
Meinte ich ja, dass ihr Menschen seltsam seid! Erst sträubt ihr euch gegen alles und Jeden und erst später wird euch bewusst, wie wichtig es euch doch ist, meinte Dorn, flug gemächlich weiter mit den Flügeln und heftete seinen Blick schön nach vorne.
Ich wandte meinen Blick wieder an sie, beobachtete sie ein wenig weiter, dass aber unauffällig, denn ich begaffte sie schließlich nicht und das hatte ich auch nicht vor.
"Hälst du es denn immernoch für klug, das Drachenei zu verkaufen? Jemanden wird dies alles entgehen ... und auch dem Drachen." gab ich ihr dann zu Bedenken. Vielleicht konnte sie sich in die Lage eines jungen Reiters versetzen, der das alles verpassen musste. Wegen ihr. Ich wollte ihr keine Schuldgefühle bereiten, doch sie sollte ernsthaft darüber nachdenken, was gut ist und was nicht. "Geld ist nicht alles auf der Welt, Morgaine. Es gibt Wichtigeres."

Murtagh
Ich hörte mir ruhig an, was sie zu sagen hatte, hielt den Mund und genoss weiterhin hier oben die Aufsicht, bis sie sich an mich lehnte, dann sah ich wieder zu ihr herab. Ich ließ niemanden so gerne so dicht an mich heran, aber ich konnte mir vorstellen, dass es langsam für sie unbequem wurde, daher ließ ich es über mich ergehen.
"Ich bin sehr gut mit mein bisschen Geld klar gekommen. Jagen kann ich selbst und ansonsten muss ich mir nur mal neue Kleidung holen. Geld bedeutet mir nicht viel. Gut, ich gebe zu als ich noch jung war und im Schloss lebte - das weißt du ja bestimmt - habe ich auch immer gedacht, wie wohl ein Leben ohne Geld aussehen mag. Aber ich komme doch recht gut ohne klar. Ich halte von dieser Welt lieber Abstand, da mir das Leben mit Dorn mehr bedeutet, als jedes Gold der Welt. Ich weiß nicht, ob du das einem Reiter entgehen lassen willst und den jungen Drachen weiterhin warten lassen willst. Ich sehe das als kaltherzig an. Man kann für sein Geld auch arbeiten und muss nicht klauen, Morgaine. Überleg' dir das doch mal ... aber wenn du so unbedingt auf Geld bestehst, ich gebe dir was. Aber wie besprochen bekomme ich dann auch das Drachenei, hm?" meinte ich dann bloß, da ich ihr etwas zum Nachdenken geben wollte.
Du bedeutest mir auch mehr als jedes Gold der Welt, Federchen, summte Dorn diesmal sanft und ich zeigte ihm auch, wie viel mir das bedeutete, dass er es sagte, auch wenn ich wusste, dass Dorn und ich ein unzertrennliches Team waren.

Murtagh
"Denk' du aber lieber mal nach! Das ist ein lebendiges Wesen was du da verkaufst. Ein Drache!" zischte ich dann, als sie so tat, als wäre das ganz normal. Normal einen Drachen zu klauen.
Launisch seid ihr Menschen auch!, grummelte Dorn genervt, wandte im Fliegen den Kopf zu uns herum und funkelte Morgaine und auch mich kalt an. Gut, wo soll er auch in der Luft dagegen fliegen? Seid ruhig oder ich setze euch auf der Insel Vroengard ab!, knurrte er und wandte sich diesmal auch an Morgaine. Dorn konnte man nie so recht glauben was er sagte und er war unberechenbar, daher konnte ich nicht sagen, ob er das ernst meinte und hielt dann den Mund. Er hatte ja Recht.
"Hast du keine Familie oder Bekannte, die dir helfen würden?" fragte ich sie dann, um das Thema etwas zu ändern, damit es kein Streit wurde und blickte zu ihr herab, blieb aber dicht hinter ihr sitzen, bewegte mich nicht viel.
Schon besser!, grummelte Dorn, wandte den Kopf dann wieder um und flog gemächlich weiter, merkte dann nur, wie er seinen Geist von mir wegzog und dann eine Mauer um sein Bewusstsein bildete, damit ich nicht mehr mit ihm Reden konnte, beziehungsweise Nerven, wie er das so womöglich sah.

Murtagh
"Das tut mir wirklich Leid." murmelte ich, als sie davon erzählte. Ich selber hatte ja auch nie eine Familie. Mein Vater hat mich gehasst, da ich wahrscheinlich nicht gewollt war, wäre auch beinahe gestorben wegen ihm. Meine Mutter - Selena hieß sie, wie ich früher herausfand und die auch Eragon's Mutter ist - verschwand, als ich drei Jahre war. Die Rolle meiner Eltern in Sachen Erziehung und Zuhören hat mein Schwertkunstmeister Tornac beigebracht, nach ihm ich auch mein treues damaliges Pferd benannte. Doch auch dieser starb bei der Flucht aus dem Schloss von Galbatorix, obwohl er mir helfen wollte. Schnell fand' ich heraus, dass ich für die Taten meines Vater's beschuldigt wurde. Sie sahen mich nicht als Murtagh, sondern als Sohn von Morzan, dem Abtrünnigen.Ich lehnte mich wieder zurück als ich an all das dachte, schloss kurz die Augen, um meine Gedanken zu klären. Schließlich wollte ich das hinter mir lassen.
"Du bist dran mit Fragen ..." meinte ich mit zögerlichen Lächeln um das Thema am besten wieder zu wechseln. Ich werde lieber ehrlich bleiben, wie ich es sonst auch immer gewesen bin. Ich wusste ungefähr, was sie mich fragen wird und wappnete mich schon einmal mit Antworten darauf. Sie sah mich ja bestimmt wie jeder Anderer auch als bluttrünstiger Mörder. Ich wollte ihr zeigen, dass Dorn und ich von allen missverstanden werden und hoffte insgeheim auch auf so eine Frage.

Murtagh
Perfekt!, dachte ich. Ich hoffte sehr, das ich ihr klarmachen konnte, dass ich nicht der war, für den mich alle hielten. "Was viele vergessen zu erzählen: Ich war es, der Eragon und Saphira zu den Varden verholfen hat. Saphira und ich mussten ihm sogar aus dem Gefängnis helfen. Ohne mich würde auch die Elfenkönigin Arya auch noch dort hocken!" meinte ich. "Ich wollte aber nie wirklich zu den Varden. Seit ich vor Galbatorix abgehauen bin, als ich erfahren hatte, was seine wahren Absichten waren, sah mich das Volk dennoch als den Sohn des Verräter's. Das ich ein anderer Mensch bin, ist ihn egal, aber meine Abstammung war wohl das Wesentliche. Egal, dort wurde ich deswegen gefangen genommen, bis der Schatten Durza angriff. Da haben sie mich freigelassen und mir meine Chance gegeben, die ich auch ergriffen habe und mitgekämpft habe, wie jeder Andere. Nach dem Angriff und dem Sieg, wurde Ajihad angegriffen von einem verblieben Urgaltrupp. Verusucht habe ich ihn zu retten, doch was wollte ich gegen so einen Trupp Urgal's viel anrichten, wenn einer so stark wie sieben Mann war? Jedenfalls hatten sie ihn getötet, was ja sehr bekannt ist und mich mitgeschleppt, nachdem sie mich besiegt hatte. Mein Verschwinden haben sie so aussehen lassen, als wenn ich bei der Rettung umgekommen wäre. Im Schloss angekommen - und als ich wieder bei Bewusstsein war - wurde ich von Galbatorix für mein Verschwinden gefoltert. Und gefoltert. Das passierte Tag für Tag. Ich konnte auch nicht mehr dagegen ankämpfen ihm Widerstand zu leisten, da ich geschwächt war und so fand er meinen wahren namen heraus. Er brachte mich dazu einen Schwur zu leisten, aber ich konnte mich schlecht wehren, der mich an ihn fesseln sollte. Später schlüpfte aus Zufall Dorn bei mir und dann war wirklich alles vorbei, da ich es schon in Betracht gezogen habe, mich umzubringen, um keinen Schaden anzurichten. Doch das hätte ich Dorn nie antun können. Also wurden wir als Waffe genutzt. Beim ersten Kampf gegen Eragon habe ich ihn Laufen lassen. Soweit hatte ich mich noch unter Kontrolle. Dafür wurde ich gefoltert. Als Eragon mich dann bei unserem nächsten Kampf verspottet hatte, habe ich auf Ernst gekämpft, doch da hatte ich mich immer weniger unter Kontrolle. Da er Hilfe von mehreren Elfen hatte, musste ich mich schließlich zurückziehen. Der Kampf gegen den Elf Oromis und dessen Drache blieb auch nicht vergessen. Ja, ich war es der in die Schlacht gezogen ist. Aber ich war es nicht, der ihn getötet hat. Galbatorix hatte meinen Körper unter Besitz und erschlug Oromis. Das war nicht ich! Ich gebe aber zu, den Zwergenkönig habe ich aus reinster Rachesucht umgebracht. Im finalen Kampf, als Eragon es tatsächlich mit seiner Schar nach Uru'baen geschafft hatte, duellierten wir uns und in dem Moment hat sich mein wahrer Name geändert. Dorn's auch und wir waren von den Fesseln erlöst, attackierten Galbatorix gemeinsam, doch das hatte nicht viel geholfen. Eragon war es tatsächlich, der ihn durch einen Zauber umbrachte. Danach bin ich verschwunden, wollte Zeit für mich und Dorn alleine, damit wir uns von alldem erholen konnten. Das ist die wahre Geschichte und beschuldigt werden wir trotzdem als die Bösen..." meinte ich dann etwas leise, hoffte einfach, dass sie uns nun Verständnis entgegenbringen konnte.