Murtagh
"Wir verschwinden sofort!" versprach ich den Soldaten hektisch. Ich wollte keinen Streit, geschweigedem einen Kampf. Ich konnte doch nicht noch mehr Leute umbringen. "Ich verschwinde und ihr werdet mich wirklich nie wieder zu Gesicht bekommen!" versprach ich nochmals.
"Wachen - Angriff!" brüllte der Hauptmann. Schnell ließ ich mit Magie einen Schutz um Morgaine und mich errichten, damit die Pfeile abprellten. Die konnten uns nun immerhin nichts mehr anhaben, aber die Soldaten mit den Schwertern, die nun auf Morgaine und mich einstürmten. Schnell packte ich Zar'roc und wehrte die Schläge ab. Der Erste griff mich seitlich an, doch ich konnte den Schlag mit Zar'roc parieren, stieß ihn zurück und wandte mich rasch dem nächsten Gegner zu. Dieser ließ sein Schwert auf meinen Kopf zusteuern, doch ich wich aus und stellte mich gleich dem Nächsten, der mich attackierte. Hinter mir erwischte mich ein Soldat an der Schulter und ich stieß ihn mit einem Tritt weg, während ich versuchte den Soldaten vor mir Stand zu halten. Sie waren wie eine Plage. Eines beseitigt, wartet schon das Nächste. Aber ich wollte sie nicht töten.
Alles gut gelaufen bei euch?, erkundigte sich Dorn nach einer Weile. Was sollte ich antworten?
Warte am Waldrand.
Werde ich. Sag' mir bitte Bescheid, wenn ichh euch holen muss.
Werde ich schon!, versicherte ich ihm, wollte aber nicht, dass er kam. Er wäre sehr unvorsichtig und würde die Soldaten umbringen, wenn es auch niccht gewollt war.
Mit einem Zauber ließ ich sie einige Meter von mir wegfliegen, damit ich eine kurze Pause hatte. Doch die Magie forderte ihren Tribut und mir war ein wenig schwindelig, aber ich war dennoch kampffähig.

Murtagh
Als ich merkte das es langsam viele wurden und auch die Angriffe hinter mir verstärkt wurden, fasste ich einfach mal auf die Schnelle Vertrauen zu Morgaine, stellte mich an ihren Rücken um ihr Rückendeckung zu geben und sie - das hoffe ich zumindestens - mir. Dem Nächsten Soldaten schlug ich den Knauf von Zar'roc an die Schläfe, bis dieser bewusstlos zu Boden glitt. Es war wirklich schwierig, wenn man sich vorgenommen hat, Niemanden mehr zu töten. Das machte es in einem Kampf wie Diesen nur noch schwerer, denn ich hatte das Gefühl, dass es mit den Soldaten kein Ende nahm. Brachte man zwei zur Strecke, kamen die nächsten vier auch schon wieder an.
"Achtung!" rief ich Morgaine zu, als eine Harpune auf uns gerichtet wurde, wich mit einer Sprungrolle aus, stand dann wieder elegant auf den Beinen und griff den nächstbesten Soldaten an. Mein Schutzzauber um Morgaine und mich half leider nicht für solche monströsen Geräte wie eine Harpune, sondern nur Pfeile. Mehr konnte ich im Moment nicht machen für zwei Personen.
Der nächste Schlag erwischte mich am Oberschenkel und ich wirbelte wütend herum. Das Blut tränkte meine schwarze Lederhose schnell, aber darauf konnte ich im Moment nichts geben. Die Wunden waren nach dem Kampf da. Ich schlug präzise mit Zar'roc auf den unvorsichtigen Soldat ein, warf ihn zu Boden und wandte mich sofort dem Nächsten zu, der einen seitlichen Angriff auf mich startete, dem ich aber rückwärts auswich.
"Hilfe!" rief einer der Soldaten, den ich gerade im Schwitzkasten hatte, hielt ihm mein Schwert an die Kehle und blickte die Anderen herausfordernd an. Als sie innehielten, war mir klar, dass ich den Hauptmann gepackt hatte. Ich lahmte am rechten Bein etwas, wo mich der eine Soldat erwischt hatte, ließ es mir unter den prüfenden Blicken jedoch keinesfalls nicht anmerken. "Er ist tot, wenn ihr mir oder ihr..." Ich deutete zu Morgaine herüber "...zu nahe kommt!" meinte ich drohend und ließ den Griff um ihn fester werden, die Klinge hielt ich an seine Haut.
"Thrysta!" Ich wurde mit einer Wucht zurückgeschleudert, landete dumpf auf dem Rücken, stand jedoch gleich auf. Die Soldaten stürmten wieder auf mich ein, sobald ihr Hauptmann befrfeit war und auch Morgaine war wieder mal nicht sicher vor ihnen. Ich sah mich nach meinen vorherigen Angreifer um. Ein Magier! Die nächsten beiden Soldaten schlug ich ohnmächtig nieder, die mir zu nahe kamen.

| Der Magier kann Morgaine ja dann verletzen wie abgemacht. Dann hatte sie immerhin einen würdigen Gegner gehabt. ;'D |

Murtagh
Ich hatte aus dem Augenwinkel nur Morgaine's geistiges Gefecht mit dem fremden Magier mitbekommen. Als sie für die kurze Zeit nur starr stehen blieb, um sich darauf zu konzentrieren, wehrte ich die Angriffe auf sie gekonnt ab. Ich versuchte bestmöglichst auszuweichen, die Soldaten niederzustrecken - bewusstlos oder nur verletzen -,da ich mir vorgenommen niemanden mehr zu töten. Das traf jedoch nicht auf Morgaine zu und ich war einerseits heilfroh, dass sich die Gegnerzahl dezimierte, andererseits hatte sie mir damit gerade deutlichen Schaden zugefügt. Da wir miteinander kämpfen, werden sie uns für Verbündete höchstwahrscheinlich halten. Also bin auch ich in den Augen der Soldaten der Mörder der Anderen.
"Übertreibe es nicht!" knurrte ich Morgaine zu, als ich hinter ihr wieder Stellung nahm, ihr die nötige Rückendeckung gab und sie mir. Das Adrenalin schoss durch meine Adern, als ich einen nach den Anderen bewusstlos schlug. Einige zogen sich langsam zurück, sahen ängstlich zu Morgaine und mir herüber, verschwanden dann aber. Das waren Feiglinge. Untreue Männer, die keine Idee haben, wie sie ihr Reich schützten. An irgendwelche Todeszauber dachte ich gar nicht. Diese speisten viel der Magie und nach zwei oder drei wird es sogar mir zu viel werden. Sterben würde ich zwar nicht sofort, aber dennoch war es auch für einen ausgebildeten Drachenreiter wie mir gefährlich.
Ich lahmte weiterhin auf dem rechten Bein, was die Feinde nun mitbekamen und sich darauf richteten. Bestmöglichst versuchte ich ihre Schläge abzuwehren. Bis auf einige Schnittwunden, Schrammen und Prellungen ging es mir gut. Mit einem Zauber, der sie von mir stieß - wobei die meisten gegen die Tormauer stießen - hatte ich wieder etwas Freiraum.
Dorn, komm' bitte!, schrie ich gedanklich meinen Drachen, doch eine Antwort kam nicht, weshalb ich mir gerade Sorgen um meinen schuppigen Freund machte. Ist etwas geschehen? Warum antwortete er mir dann nicht?

Murtagh
DORN?, schrie ich diesmal etwas ungeduldig und schloss mich den Kampf an. Als ich auf sein Bewusstsein stieß - welches so war wie immer - und er nicht antwortete, ärgerte ich mich über ihn einfach nur. Sturkopf. Was wollte er damit bezwecken.
Reg' dich ab, ich bin gleich da!, meinte Dorn nach einer Ewigkeit und ich erhaschte nur einen kurzen Blick auf den roten Punkt am Himmel, der immer größer wurde, destor näher der rote Drache zur Erde schoss. Morgaine musste ich nichts sagen, sie hatte selber Augen im Kopf um zu kapieren, dass er nun wieder kam.
Der rote Drache landete schließlich, was den Erdboden erzittern ließ. Die verbliebenen Soldaten sahen erschrocken auf, als Dorn ein warnendes Brüllen ausstieß, fegte mit seinen Schweif über die Lichtung und die Soldaten fielen zu Boden. Die Anderen schleppten so viele der Bewusstlosen mit wie es ging und verschwanden angsterfüllt.
Ich half Morgaine schnell hoch in den Sattel und machte mich dann schnell selber daran dort hochzuklettern. Eine der scharfen Schuppen bohrte sich durch meine Hand, als mein rechtes Bein nachgab beim Hochklettern. Schmerzerfüllt biss ich die Zähne zusammen und zog mich den Rest dann hoch, setzte mich hinter ihr wieder in den Sattel und legte für den holprigen Start von Dorn wieder einen Arm um sie, als er Anlauf nahm und anmutig in die Luft sprang, ein paarmal mit den Schwingen schlug um sich in die Luft zu stoßen.
"Ich bin im Kampf wohl ziemlich aus der Übung ..." murmelte ich dann, als wir oben in der Luft waren und somit in Sicherheit. Dann ließ ich sie auch wieder los.
Ich sah mir zuerst meine Handfläche an, wo eine riesige Wunde klaffte. "Waise heil!" murmelte ich kurz, das Drachenmahl auf meiner anderen Hand glühte und die Wundde schloss sich, als der Lichtstrahl verebbte. Der Schmerz verschwand. Die kleinenSchrammen, Schnittwunden und Prellungen waren nicht weiter schlimm und würden selbst verheilen. Ich betastete kurz mein Bein und murmelte wieder "Waise heil!", damit der Schmerz etwas nachließ.

| Sorry, zwecks der späten Antwort. |

Murtagh
Ich hatte die klaffende Wunde am Bein bestmöglichst geheilt. War schon so okay, dachte ich zufrieden, als ich kaum noch irgendwelche Schmerzen verspürte.
Wo soll es eigentlich hingehen?, erkundigte sich Dorn, verlangsamte sein Fluchttempo auf ein etwas Langsameres und blickte sich um. Wir hatten die Stadt weit hinter uns gelassen. Feinster lag nun um ein ganzes Stück hinter uns. Weit hinter uns. Da gönne ich es Dorn, nach seinem Endspurt sein Tempo zu verlangsamen.
Fliegen wir erstmal weiter Richtung Osten. An die Küste. Um Teirm soll es sehr ruh..., meinte ich, brach aber ab, als der Pfeil mich knapp verfehlte und sich in Morgaine's Seite bohrte.
Wie konnte ich das bloß nicht bemerken? Meinte ich ja. Reden half' nicht viel und lenkte einen nur ab. Ich blickte mich sogleich um, damit ich sehen konnte, wer sich da mit seiner Stärke etwas verschätzt um mich und Dorn - ein gefährlicher, ausgewachsener Drache mit einem erfahrenen Reiter - messen wollte.
Ich helfe dir gleich ..., meinte ich an Morgaine gerichtet, legte meinen Arm kurz um sie, drückte sie an mich heran, damit es nicht ganz so weh tat und zog ihr den Pfeil heraus, damit er nicht noch größeren Schaden anrichten konnte, ließ sie dann los und sprang auf. Aber der Anblick meines Feindes - beziehungsweise Feinde - ließen mich perplex dastehen - ein Ra'zac mit einem Lethr'blaka. Hatte Eragon diese Unwesen nicht umgebracht? Vernichtet? Nein, höchstwahrscheinlich nicht. Es mussten einige überlebt haben. Der Ra'zac war in dunkle Kleidung gehüllt. Seine seltsamen Insektenaugen sah man trotzdem und der Adlerschnabel fiel einem sofort in's Auge. Was mich nur wundert ... ein Lethr'blaka? Das ist ein anderes Entwicklungsstadion eines Ra'zac. So sahen sie noch grauenvoller aus und waren um einiges stärker. Früher waren sie auch ebenbürtige Feinde der Drachen und Reiter. Da Untier stieß einen schrillen Schrei aus, schlug kräftig mit den ledernen, teilweise zerfetzten Flügeln und näherte sich uns gefährlich nahe.
Dorn, flieg' schneller!, raunte ich meinem Drachen zu, zog Zar'roc aus dem Gürtel und sah zu den beiden Unwesen zurück, doch im nächsten Moment ist der Ra'zac mit einem Luftsprung auch schon auf Dorn gelandet. Ich zögerte nicht lange und ging auf das Scheusal zu, griff dieses präzise mit meinem Schwert an, doch ich bemerkte nun auch, dass der Ra'zac ebenfalls bewaffnet war, als er zwei Langdolche zog und geschickt meine Schläge abblockte. Zudem hatte er auch viel schnellere, wenn auch ruckartige, Bewegungen.
Kannst du nicht etwas vorsichtiger fliegen? Ich falle noch!, murrte ich Dorn zu, als er anfing, Haken zu schlagen und ich sichtlich zu kämpfen hatte, nicht abzurutschen, hielt mich immer mal an den Zacken auf seinem Rücken fest und versuchte nebenbei dem Ra'zac Stand zu halten.
Soll ich mich etwa beruhigen, wenn du mit dem Ra'zac auf meinem Rücken kämpst und die andere Bestie mich verfolgt?!, meinte er spitz und mir wurde klar, dass er dies nicht ohne Grund tat. Der Lethr'blaka hatte aufgeholt und schnappte mit seinem rasiermesserscharfen Schnabel nach ihm, dessen Attacken Dorn verzweifelt versuchte auszuweichen, ohne mich hier oben irgendwie zu stören.
"Thrysta!" rief ich und der Ra'zac wurde von einer Druckwelle von mir weggeschleudert, prallte gegen eine der Zacken und blieb dort kurz regungslos liegen. Ich schnappte mir das grässliche Vieh, bemerkte aber, dass Zar'roc weiter weg auf Dorn's Rücken lag. Daher machte ich kurzen Prozess und warf ihn herunter. Der Lethr'blaka knurrte tief, stieß nochmals einen schrillen Schrei aus und flog dann abwärts um seinem Mithelfer zu retten.
Ich lief schnell wieder nach vorne zum Sattel, sammelte Zar'roc ein, steckte diesen wieder in meinem Gurt und hielt Morgaine wieder fest. Dorn flog eiligst weiter, bis er nach einer Weile auf einer Waldlichtung zu Boden flog, dort elegant landete und wartete, bis ich mit Morgaine aus dem Sattel geklettert bin. "Ich schaue mir gleich deine Wunden an..." sagte ich zu Dorn, der sein Hinterbein betrachtete, aus dem ein Rinnsal von Blut lief. Morgaine legte ich währenddessen vorsichtig im Gras ab und setzte mich neben sie. Zögerlich zupfte ich ihr Oberteil nach oben um mir die Wunde anzuschauen, die der Pfeil angerichtet hatte.




→ Ra'zac und Lethr'blaka: