Servan

Majan hatte mich mal wieder voll in Beschlag genommen, wobei ich es der Hündin absolut nicht übel nehmen konnte. Es war ein langer und harter Tag gewesen. Da hatte sie sich diese ausgiebigen Streicheleinheiten mehr als verdient und somit kraulte ich das dunkle Tier beständig und sanft weiter. Solange bis sie keine Lust mehr hatte oder es eben Essen gab. Je nachdem, was eben eher eintreffen würde.
Wie viele Überlebende getroffen hatte. Ein überlegendes "Mhn" kam über meine Lippen, wobei ich dann kurz den Kopf in den Nacken legte, diesen dehnte und Ariana dann wieder anblickte."Eigentlich nicht sehr viele, aber wenn ich welche getroffen hab, dann waren sie meist schon verrückt und wollten Majan grillen oder sie versuchten mich umzubringen und aus zurauben. Ich habe nur einmal zwei freundliche Männer getroffen, mit denen ich eine Weile zusammen gereist bin. Letztlich haben sich unsere Wege aber getrennt, da sie in eine andere Richtung wollten.", erklärte ich ihr schließlich ehrlich. Leider war es die pure Wahrheit, denn liebend gerne hätte ich ihr etwas anderes erzählt, aber leider gab es da nichts anderes zu erzählen.
Als die Hündin plötzlich knurrend aufsprang zuckte ich unwillkürlich etwas zusammen und schon hatte ich die Hand an einem der Messer und zog dieses hervor. Ich lauschte selbst, doch ehrlich gesagt hörte ich nichts. Was hatte Majan denn plötzlich, denn die Hündin fokussierte keine wirklich Richtung, doch ein scheppern von draußen ließ mich erneut zucken."Pscht" Sofort hielt die Hündin inne und stellte sich, mit gefletschten Zähne, neben mich."Sie", verbesserte ich Ariana erst einmal, ehe ich leicht mit den Schultern zuckte."Ich glaube fast wir bekommen besuch", flüsterte ich nun in Arianas Richtung und zog auch ein zweites Messer.

Servan

Ich war bereit, absolut bereit dem Zombie, oder den Zombies nun gleich hier herein klettern könnten den Kopf abzuschalten, wobei meine Hündin auch kein Problem damit hatte diese ekligen Dinger anzufallen und zu zerfetzen. So ein Hund war einfach der perfekte Wegbereiter, wobei sie das schon vor dem ganzen Drama gewesen war. Sie war schon an meiner Seite gewesen, da war die Welt noch in Ordnung gewesen, doch da sah man mal wieder, dass Tiere einen nicht im Stich lassen, denn Majan hätte genauso gut mit meinen Eltern flüchten können, doch sie hatte sich dagegen entschieden und hatte gewartet bis ich sie geholt habe. Ja, meine Eltern hatten mich zurück gelassen, aber mittlerweile machte ich mir da nicht mehr so den Kopf drüber. Die ganze Katastrophe konnte man als Chance sehen. Eine Chance für ein ganz neues Leben und genau das wollte ich. Ich wollte nicht mehr bei den Seals arbeiten, wobei ich echt zugeben muss, dass diese Ausbildung und auch die Einsätze eine Vorbereitung für das hier waren. Dadurch war ich einfach besser dran als viele andere Menschen.
Als nun aber eine junge Frau herein kletterte, fiel mir wohl die Kinnlade herunter. Das konnte ja wohl jetzt nicht wahr sein?

Servan

Wirklich gefangen hatte ich mich mittlerweile immer noch nicht, denn ich war einfach nur sprachlos. Sprachlos über ein solches überhebliches Selbstvertrauen, auch wenn ich zu geben musste, dass Katie nicht gerade hässlich war. Aber Ariana war auch nicht hässlich - das mit dem nicht sein Typ im Lagerhaus war eben eine kleine Lüge gewesen um sie voll und ganz von der möglichen Vergewaltigerschiene abzubringen. Hatte ja, wie man sah, absolut super funktioniert, auch wenn wir uns nach der kurzen Zeit sicher nicht vertrauten, aber wir kamen miteinander aus und töteten uns nicht gegenseitig.
"Du hast mich eher gesagt mit deiner wahnsinnigen Dummheit sprachlos gemacht", entgegnete ich ihr mit einem genervten Unterton, ehe ich mich kurz meiner Hündin zuwendete und diese mit einigen liebevollen Worten beruhigte, sodass Majan sich - nun wieder entspannt - in Richtung Ariana verzog und sich in deren Nähe hinlegte. Die Hündin mochte die kleine Blondine und das machte Ariana absolut sympathisch, wobei mein Blick dann dennoch wieder zu unserem Gast abschweifte. Zwar ging mir das Weib nun schon auf den Geist, aber eins musste man ihr lassen - wenn sie einfach die Klappe halten würde, dann könnte ich mir sogar eine Nacht mit ihr vorstellen. Aber wirklich nur wenn sie die Klappe halten würde, denn sobald sie den Mund aufmachte kam bis jetzt nur absoluter Müll raus. Und wer bitte kam, bei einer Zombieapokalypse, auf die dumme Idee zwei Leuten hinter her zu rennen und dann auch noch lautstark durch ein Fenster einzusteigen? Ernsthaft.

Servan

Ein kleines Grinsen hatte sich wohl mittlerweile auf meine Lippen geschlichen. Das ich sowas nochmal erleben würde, aber hier stritten sich gerade zwei Mädels darum, welche denn hier der ´Hahn´ im Korb war. Und über diese Tatsache konnte ich mich wohl wirklich nur amüsieren. Und erst recht musste ich mir ein Lachen verkneifen, als die Beiden nun wohl die ganze Debatte auf das Gewicht der Anderen ausweiteten."Könntet ihr euer Machtgehabe und das Getue wer denn hier hübscher und besser war auf einen anderen Zeitpunkt verschieben?", keifte ich die Beiden wohl schließlich an, wobei ich kurz darauf seufzte. Ich sah erst zu Ariana und dann zu Katie, welche beide einen etwas giftigen Blick kassierten."Wir haben echt andere Probleme als so eine Kindekacke", setzte ich noch hinter her, ehe ich den Teller und das Becksteck von Ariana entgegen nahm, sie kurz anlächelte und kurz darauf ein nettes "Danke" murmelte. Mhn. Für Majan hatte ich noch etwas in meinem Rucksack, aber bald müsste sich die Hündin wohl mit Mäusen oder irgendetwas beglücken müssen, was ich oder sie fand."Ich habe noch was im Rucksack für sie, aber das bekommt sie später", antwortete ich ihr noch kurz, bevor ich mich dann auch schon auf mein Essen ´stürzte´.

Servan

Nun warf ich Ariana wohl doch wieder einen mehr als bösen Blick zu. Die Beiden waren ernsthaft unerträglich und als Ariana sich dann auch noch erlaubte solch eine Aktion zu bringen, verdrehte ich ganz deutlich sichtbar die Augen und ballte für einen Moment die Hände zu Fäusten. Wer hat denn überhaupt behauptet das ich die Nacht hier bei den Beiden verbringen würden und schon gar nicht mir Katie auf der Couch. Ich war zwar ein Mann und hatte länger nicht mehr die Möglichkeit zu gewissen Dingen gehabt, aber dennoch hatte ich keinerlei Interesse an Katie oder an Ariana, die wohl ein wenig beleidigt war nachdem ich ihr einen bösen Blick zu geworfen hatte. Wenn die Beiden hier auch so penetrant am Rumzicken waren, dann fühlte ich mich nun einmal dazu gezwungen beide ein wenig zurecht zu weisen.
Letztlich wandte ich mich aber für einen kurzen Moment an Katie und meinte dann nur knapp "Du kannst die Couch ruhig für dich alleine haben. Schönheit braucht schließlich Platz", wobei ich sie kurz anzwinkerte. Jeder Depp hätte den Sarkasmus erkannt. Schließlich erhob ich mich vom Sofa - Majan folgte mir sofort - und räumte denn Teller auf Seite und spülte diesen wohl kurz, wobei ich sehr erstaunt war, dass Ariana fließend Wasser in diesem Haus hatte. Als ich wieder kam lächelte ich die kleine Blondine dankbar an.

Servan

Ich grummelte nur etwas leise vor mich hin. Hätte ich es laut gesagt, dann wäre es wahrscheinlich sowas in die Richtung ´Wie dumm kann ein Mensch eigentlich sein´ gewesen, aber so wie es war war es schon richtig.
Über Majan und Ariana konnte ich wohl nur Lachen. Es war wirklich schön zu sehen, dass die Hündin endlich mal noch jemanden mochte, denn eins musste man der Labradordame lasse. Sie war sehr wählerisch was Menschen anging. Und wenn man es schaffte, dass sie einen mag, dann konnte man darauf wirklich stolz sein und sich geehrt fühlen."Majan mag dich wirklich gern", meinte ich schließlich lächelnd zu ihr, wobei ich mich wohl etwas hinter den Beiden an die Wand lehnte und somit versuchte die nervige Katie komplett aus zublenden, was glücklicherweise ganz gut zu funktionieren schien. Vielleicht würde es ja doch noch in ihr Köpfchen gelangen, dass ich kein Interesse hatte und sie mir unglaublich auf die Eier geht. Wer weiß - ich wollte ja einmal optimistisch denken und nicht gleich den Teufel an die Wand malen."Ach, das Körbchen braucht sie nicht. Majan kriegt immer einen Platz bei mir unter der Decke" Und das stimmte auch, denn die Hündin schlief, seitdem ich sie hatte immer bei mir und meist eben auch noch mit unter der Decke.

Servan

Fast wäre mir wohl ein entsetztes ´Du kannst mich doch nicht mit der Verrückten alleine lassen´ über die Lippen gekommen, doch da war Ariana auch schon verschwunden. Leider. Und ich seufzte nur tief, denn da hörte ich auch schon wieder die überaus nervige Stimme unseres Gastes. Ich betone GAST. G, A, S, T und noch dazu ein absolut unerwünschter Gast und die kleine Blondine, die nun unter der Dusche ist, hatte mich einfach alleine gelassen. Wer weiß auf was für kranke Ideen Katie kommt, aber das erfuhr ich auch schon recht schnell und so schnell konnte ich gar nicht schauen, da stand sie auch schon vor mir und ich verdrehte nur angewidert die schönen Augen, während Majan schon wieder knurrend neben mir stand. Sie mochte Katie genauso sehr wie ich...nämlich absolut überhaupt nicht.
"Katie...", begann ich schließlich säuselnd, wobei ich mich dann wohl direkt vor ihr aufbaute."Ich weiß ja nicht von welchem Planeten du kommst, aber da wo ich her komme, benimmt man sich nicht wie eine untervögelte Hure, die auf Knien bettelnd nach irgendeinem Freier sucht." Meine Stimme klang dabei fest und vollkommen unbeeindruckt."Und ich möchte klar stellen, dass du dich jetzt entweder wie ein normaler Mensch benimmst, oder mir passiert beim Messer schärfen ein kleiner Unfall", gab ich noch knurrend zu meinem Besten, ehe ich mit Majan ins Wohnzimmer tapste. Ruhe - und einfach einmal ein wenig umsehen und so führte mich mein Weg schließlich in das Arbeitszimmer des früheren Bewohners, welches bis oben hin mit Büchern voll gestopft war.

Servan

Das Frauen immer nur Zicken musste. Der junge Mann grummelte nur etwas unverständliches vor sich hin, was wohl dazu führte das Majan ebenfalls etwas vor sich hin grummelte."Ist ja gut Mädchen", meinte er beruhigend zu seiner Hündin und wandte sich damit aber auch wieder den interessanten Büchern zu.
Es war wirklich unheimlich viel dabei was einfach nur interessant klang und dann auch beim hinein lesen mehr als gut war. Er seufzte nur ein klein wenig und schnappte sich schließlich eines der Bücher, lümmelte sich auf die Ledercouch welche fast schon verstaubt war und begann sich in dieses Buch hinein zu lesen. Er verlor sich wohl regelrecht darin, denn es tat einfach mal wieder gut die Ruhe zu genießen. Zwar war er wirklich lange alleine unterwegs gewesen, doch wirklich zur Ruhe war er dabei nie gekommen. Schließlich musste man draußen einfach immer aufpassen, dass nicht irgendein Zombie einen auffressen wollte. Er seufzte nur etwas bei diesen Gedanken, doch letztlich begann er wieder weiter zu lesen. Das Buch handelte wohl ebenfalls von einer Zombieapokalypse, doch im Gegensatz zu dem was hier in Echt abging, war das im Buch ja nichts.