Ariana

Ich summte leise vor mich hin, als ich in eine schwarze Leggings und einen großen grauen Pulli schlüpfte. Es sah zwar nicht gut aus, aber zum Schlafen war es mehr als perfekt und äußerst bequem. Nachdem ich das Bett neu bezogen hatte und ein wenig das Zimmer aufgeräumt hatte, machte ich das Fenster auf kipp, damit ein wenig frische Luft hinein kommen konnte. Von draußen hörte ich eine Männerstimme flüstern. Im ersten Moment hielt ich es für Servans Stimme, doch schnell stellte ich fest, dass Servans Stimme viel dunkler war, als die Stimme des Mannes, der flüsterte. Verwirrt sah ich aus dem Fenster und sah einen jungen Mann, der ein Stockwerk unter dem Fenster auf dem Hof stand und mit einer Frau durch Fenster unter mir sprach. Ich erkannte Katies Stimme sofort.
"Wann schlagen wir zu?", wollte sie wissen.
"Heute Nacht?", schlug der junge Mann vor - "Wenn die beiden schlafen."
"Ok, aber ich glaube der Typ ist ein ziemlich harter Brocken. Ich habe versucht ihn zu verführen, um ihn abzulenken, aber er ist einfach nicht drauf eingegangen", meinte Katie und seufzte genervt.
"Baby, du weißt, dass ich es hasse, wenn du das tust." Die Stimme des Manns klang mitfühlend und angepisst zu gleich. Es war eine komische Mischung.
"Man tut was man tuen muss, um zu überleben", sagte Katie tonlos und wirkte plötzlich ganz und gar nicht mehr dümmlich, sondern sogar ziemlich intelligent. Vielleicht hatte sie uns nur vorgegauckelt das naive, dumme, nuttige Mädchen zu sein.
"Ich liebe dich", sagte er Junge und beugte sie sich zu ihr vor.
"Ich dich auch", antwortete Katie und schien ihn zu küssen.

Ariana

Bedeutsam legte ich meinen Zeigefinger auf meine Lippen, um ihm zu zeigen, dass es leise sein musste. Mit dem Zeigefinger meiner freien Hand, deutete ich zum Fenster.
"Bis nachher", schallte die Stimme des Mannes leise ins Zimmer.
Ich starrte aus dem Fenster, wartete bis er außer Sichtweise war und Katie das Fenster unten geschlossen hatte, bis ich ebenfalls das Fenster schloss, Servan in den Raum zog und die Tür hinter ihm schloss. Seufzend setzte ich mich auf die Kante des Bettes.
"Ich glaube Katie ist gar nicht so dumm wie sie uns vorspielt", sprach ich meine Vermutung aus - "Sie hat eben mit einem jungen Mann gesprochen und sie haben über irgendeinen Plan gesprochen, den sie durchziehen wollen, wenn wir beide schlafen. Wir sollten Katie mal lieber zur Rede stellen, bevor die all unsere Sachen klauen oder so."
Ich hatte wirklich keine Lust schon wieder ausgeraubt zu werden. All meine Habseligkeiten hatte ich innerhalb der letzten Monate mühsam zusammengesucht und so schnell würde ich mir die nicht wieder abnehmen lassen.

Ariana

Ich nickte langsam, obwohl ich eigentlich absolut dagegen war mein kleines Heim zu verlassen. Mein Herz klammerte sich viel zu sehr an diesem Haus fest, doch vermutlich hatte er recht.
"Ich bin eh schon viel zu lange hier", murmelte ich und seufzte leise - "Aber wo sollen wir denn hin?"
Ich ließ mich rückwärts aufs Bett fallen und starrte unglücklich an die Zimmerdecke.
"Katie und ihrem Lover die Wohnung einfach so zu überlassen geht mir echt total gegen den Strich. Sollen wir echt einfach so kampflos aufgeben und sie siegen lassen?", wollte ich wissen und seufzte abermals frustriert. Aufgeben war eigentlich gar nicht meine Art, doch gleichzeitig hatte ich auch Angst. Vielleicht waren Katie und der Typ wirklich in einer großen Gruppe unterwegs und gegen so viele Leute würden wir es nicht aufnehmen können. Plötzlich kam mir eine Idee.
"Du musst mit Katie Sex haben!", rief ich aus, versuchte aber gleichzeitig meine Stimme gedämpft zu halten - "Du ziehst sie einfach aus und sagst dann, dass du auf Fesselspielchen stehst und fesselst sie. Ihr Freund kommt ihr dann sicherlich zu Hilfe und wir erledigen ihn. Dann können wir die beiden zur Rede stellen und rausfinden, was die beiden vorhaben."

Ariana

Ich verdrehte die Augen, musste aber dennoch über sein Kommentar etwas grinsen. Lesbische Erfahrungen hatte ich noch keine gemacht und ich hatte auch nicht geplant welche zu machen, aber ich war mir sicher, dass Servan ein lesbisches Fesselspielchen zwischen Katie und mir mehr als nur gut finden würde. Was reizte Männer eigentlich so an Lesben?
"Katie scheint aber kein Interesse an mir zu haben, deswegen bezweifele ich, dass das klappen würde", meinte ich etwas belustigt - "Da würde schon eher ein Dreier funktionieren."
Letzteres hatte ich natürlich nicht ernst gemeint. Ich teilte mein Eigentum nicht gerne. Wenn ich etwas mein Eigentum nannte, dann war es auch wirklich nur meins und Konkurrenz duldete ich da nicht. Jedoch sah ich weder Katie, noch Servan als mein Eigentum an, dennoch hatte ich kein Interesse an einem Dreier mit den beiden.
"Katie würde bei einem Dreier vermutlich versuchen mich umzubringen, damit sie deinen Schwanz für sich alleine hat", überlegte ich laut und fing an leise zu lachen, weil mir die Vorstellung verdammt dämlich vorkam.
Ich bemerkte, dass Servan mir sehr, sehr nahe gekommen war und mich eingehend mit einem versauten Grinsen mustere. Verwirrt runzelte ich die Stirn.
"Was soll das hier gerade werden? Versuchst du mich mit deinen Blicken auszuziehen?" Ich hob belustigt eine Augenbraue.