#1

Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 03.09.2015 10:17
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Lass uns beginnen! :'D


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#2

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 03.09.2015 10:45
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Mein Dad, auch bekannt als Lucas Tate, hatte mich dazu überredet heute mit ihm zu Mittag zu essen. Eigentlich hatte ich gerade an etwas gearbeitet, um genau zu sein hatte ich die letzten Stunden nichts anderes versucht, als eine Sicherheitssoftware von unserem Diktator zu hecken. Bisher war es mir jedoch noch nicht gelungen.
Die Tatsache, das mein vielbeschäftigter Vater mit mir zusammen essen wollte, bestätigte mir, dass er mit mir irgendetwas vorhatte wovon ich nicht gerade begeistert sein würde. Er war Hobbykoch und hatte das Talent, sogar aus den kleinsten und unansehnlichsten Resten etwas Leckeres zu zaubern.
Vor meiner Nase standen Spagetti mit irgendeiner grünen Soße. Zögerlich fing ich an zu essen.
"Du hast dich sicher schon gefragt, warum du hier bist. Wie du dir vielleicht denken kannst, brauche ich deine Dienste. Wir brauchen im Regierungsgebäude Augen und Ohren. Du wirst dort eingeschleust als Zimmermädchen oder etwas in der Art und hörst dich dort einfach ein paar Wochen lang um. So können wir vielleicht noch ein paar zusätzliche potentielle Rebellen gewinnen und unter anderem wichtige Infos", er machte eine kurze Pause um selbst etwas zu essen. "Und keine Sorge, wir schicken dich nicht allein dort hin, ein Freund wird dich begleiten. Miles. Ihr seid doch befreundet, richtig?", fügte er noch hinzu.
Die letzte Person, die ich im Moment sehen wollte, war Miles! Hatten die nicht irgendwelche anderen Rebellen auf Lager? Da mein Dad solche Sachen wie Beziehungen nie wirklich mitbekam, konnte ich es ihm ja auch schlecht übel nehmen, dass er ausgerechnet ihn gewählt hatte.


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#3

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 03.09.2015 14:08
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

„Los, probier‘ es doch einfach Miles“, erneut hielt ihm der Lockenkopf ihre Gabel entgegen, auf der ein viel zu großes Stück veganes Schnitzel klebte. Alles andere als Ansehnlich, wenn man ihn fragte. Miles rümpfte die Nase und schüttelte von neuem den Kopf: „Wenn du nicht endlich aufhörst mich mit diesem Scheiß zu nerven, schieb ich dir dein veganes Etwas mitsamt Gabel in den Arsch.“
Das meinte er vollkommen ernst. Er hasste es. Er hasste es, wie Ronnie ihn immer und immer wieder dazu bringen wollte diesen Mist zu probieren, um sich ihr anzuschließen. Miles war ein Fleischesser mit Herz und Seele. Es ging nichts über ein saftiges Steak, wenn man jemanden überzeugen wollte auch nur auf die Seite der Vegetarier zu wechseln, war man bei Miles wirklich an der falschen Adresse, geschweige denn vegan. Es störte ihn nicht, wenn jemand diesem Splin nachhing, solange man ihm nicht damit auf die Nerven schlug, was Ronnie seit einer geschlagenen halben Stunde tat. Dabei hatte Miles gerade echt andere Dinge im Kopf, als über das Leben nachzudenken, das der Rotschopf sich für ihn vorstellte. Genervt schlug er schließlich die Gabel auf den Tisch, als sie von neuem begann mit der Gabel vor seinem Gesicht herumzufuchteln.
„Ich geh mir die Füße vertreten“, grummelte der Dunkelhaarige, der sich von seinem Stuhl aufdrückte und aus der kleinen 1-Zimmerwohnung verschwand. Wieder einmal fragte er sich, wieso er sich diese Bude überhaupt mit der Rothaarigen teilte. Sah man einmal davon ab, dass der Wohnraum hier recht knapp war, gab es dafür zurzeit eigentlich keinerlei Grund. Das vegane Geschwafel war allerdings nur die Spitze vom Eisberg – störte ihn ja nicht, wenn jemand Gefühle für das gleiche Geschlecht hegte, aber wenn nun mal Schlafcoutch und Bett in einem Raum standen, konnte es selbst für Miles – der ja im Grunde sehr experimentierfreudig war – zu viel werden, wenn Ronnie mit ihren Liebschaften hier auftauchte. Er hätte wirklich niemals gedacht, dass es so viele lesbische Frauen auf einem Haufen geben konnte, dass Ronnie die Möglichkeit hatte immer wieder neue Gesichter abzuschleppen. Und das Schlimmste war, dass Miles gerade links liegen gelassen wurde. War ja im Grunde nichts weiter dabei, aber in gewisser Maßen war es eine ziemlich miese Geschichte zu wissen – zumindest zu hören, er sah mittlerweile aber immer zu, dass er aus der Wohnung raus kam – das sich da zwei Frauen direkt im Nebenzimmer, oder besser noch nur wenige Meter von ihm entfernt, vergnügten und nicht mal er der Grund dafür war. Mit einer imaginären Handbewegung sorgte er dafür, dass die Gedanken in der Wohnung hinter ihm blieben, als die Tür zufiel und er das schäbige Treppenhaus runter stiefelte, um sich wenig später auf der Straße wieder zu finden.
Letztlich hätte er die Gedanken an sich zwei amüsierende Frauen im Nachbarbett aber zu gerne wieder aufgenommen, wenn ihm dafür folgende Gedanken über das Bevorstehende erspart geblieben wären: Er hatte ja nichts dagegen etwas zu tun, für sich, die Gesellschaft in der er lebte und vor allen Dingen gegen die Menschen, die ihm sein gesamtes Leben versaut hatten. Aber die Tatsache sich mit Alexis zusammen tun zu müssen gestaltete das alles kompliziert. Sehr kompliziert. Sie waren nicht unbedingt im Besten auseinander gegangen, im Gegenteil. Alexis hasste ihn, aus gutem Grund, wenn er ehrlich war. Aber wer wäre er, würde er sich das tatsächlich eingestehen?

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#4

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 03.09.2015 22:08
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Die Tatsache, dass Miles mein Begleiter war, würde nichts ändern. Schließlich war ich alt und reif genug, gewisse Dinge voneinander zu trennen. Oder ich versuchte es mir einzureden. Ich wusste nicht einmal, ob ich ihm noch einmal in die Augen schauen konnte. Dabei hatte sollte es ja eher andersrum sein.
"Wann soll es los gehen?", hakte ich nach.
"Gleich. Es werden noch letzte Vorkehrungen getroffen, um euch eine andere Identität zu beschaffen und danach geht es los. Miles weiß schon Bescheid, er wird vermutlich demnächst eintreffen. Ich schlage vor, dass du dich fertig machst", meinte er schmunzelnd und aß seine Spagetti leidenschaftlich weiter. Das passte zu ihm. Entweder war er der harte Macker, der die Rebellen anführte oder der Hobbykoch der für sein Leben gern kochte.
Nachdem ich meine Nudeln fertig gegessen hatte, stand ich auf und begab mich in mein Zimmer. Dort packte ich einen kleinen Rucksack zusammen mit Sachen wie Zahnbürste und Wechselklamotten. Ich traute mich jedoch nicht, meinen Laptop mitzunehmen, da er vielleicht bei einer Durchsuchung einkassiert werden könnte. Außerdem würde ich mir schon noch Zugang vor Ort an einem Computer verschaffen können. Als ich das Nötigste zusammen hatte, begab ich mich wieder zu meinem Vater in unsere Wohnküche.
Unsere Wohnung war für die heutigen Verhältnisse sogar relativ groß. Jeder hatte seinen eigenen Raum und wir hatten ein gemütliches Wohnzimmer mit einer Küchenzeile. Wir befanden uns in einem vierstöckigen schon etwas älterem Haus, dass wir uns mit mehreren Nachbarn teilten.
Ich verabschiedete mich von meinem Dad, ließ sämtliche väterliche Ratschläge über mich ergehen und setzte mich danach auf die Bank, die sich genau vor unserem Haus befand. Hier würde ich auf meinen unwillkommenen Ex warten.


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#5

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 03.09.2015 22:37
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Aber hey, Miles hatte noch nie zu den treuesten Seelen gezählt. Auch wenn er mit Alexis wirklich jemand besonderen abbekommen hatte, vermutlich jemanden, den er eigentlich gar nicht mal verdient hatte. Deswegen war sie ja jetzt auch weg. Aber es waren einfach alte Gewohnheiten in ihm aufgekommen, die ihn – gemischt mit Alkohol – einfach dazu gebracht hatten Sara zu küssen. Die Lust war eben in ihm aufgekommen und vor lauter Benebelung durch den Freund und Helfer, hatte er eben vergessen, dass Alexis im Grunde genommen fast neben ihm gestanden, gesessen, naja oder was auch immer hatte. Kam eben vor sowas, konnte er doch auch nichts für. Er hatte sich sogar entschuldigt, was nicht oft vorkam. Aber Alexis war das scheinbar nicht genug gewesen. Tja, jetzt gab es eben kein Miles und Alexis mehr, sondern nur noch Miles oder Alexis. – Gut, das änderte sich ja scheinbar gerade wieder, womit er allerdings klar kam. Zumindest solange sie ihn nicht anzickte.
Alles was er brauchte trug er bei sich, ein Wegwerfhandy in der Hosentasche, ein Päckchen Fluppen und das dazugehörige Feuerzeug, das ihm schon seit Jahren treue Dienste leistete, ein paar Münzen die noch über waren und letzten Endes auch noch die Uhr an seinem Handgelenk – abgesehen von den Klamotten die er sonst noch so trug. Und diese Uhr verriet ihm, dass er (wie so oft) wohl schon wieder reichlich spät dran war, weswegen er beschloss, dass er keine Lust mehr hatte Ronnie zu begegnen, sich noch ein veganes Schnitzel andrehen zu lassen, sondern dass er gleich so aufkreuzen konnte, weil er ja ohnehin nichts weiter mitnehmen brauchte. Was auch? Alles unnütz und vermutlich würde es ihnen so oder so nur abgenommen werden. Deswegen schlug er nun auch den Weg ein, der ihm nur allzu bekannt war, weil er ihn etliche Male gegangen war, um die hübsche Brünette zu besuchen. In letzter Zeit zwar nicht mehr, aber er saß noch immer einwandfrei. Deswegen bog er schon bald um die letzte Ecke, aus einer kleinen Seitengasse heraus und erblickte Alexis, wartend auf einer Bank vor dem Haus in dem sie und ihr Vater lebten – neben ein paar weiteren Leuten, was ihn aber nie wirklich interessiert hatte, weswegen er zu denen auch nichts genauer beizutragen hatte. Naja, wie dem auch sei. Im ersten Moment fragte er sich, wie er sie denn begrüßen sollte, zuckte aber innerlich mit den Schultern und beschloss direkt seine Grenzen auszutesten. Vielleicht hatte sie sich seit ihrem letzten Treffen ja auch wieder ein wenig abgeregt.
Kaum bei ihr angekommen beugte er sich also zu Alexis hinab, gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange – nur für den Fall der Fälle, dass sie ihm gleich eine panieren wollte – und murmelte ein „Na, meine Hübsche?“, bevor er sich neben sie auf die Bank fallen ließ.


zuletzt bearbeitet 03.09.2015 22:37 | nach oben springen

#6

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 01:37
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Als Miles sich neben mich auf die Bank fielen ließ und sich dabei sogar noch einen Kuss auf meine Wange erlaubte, versteifte ich mich. Das letzte Mal, wo ich ihn gesehen hatte, hatte ich mich wie eine eifersüchtige Furie verhalten, mit Grund. Danach, als ich zuhause gewesen bin, hatte ich geheult wie ein Schlosshund und mir sämtliche kitschige Lieder auf Dauerschleife angehört. Das war einen ganzen Tag so gelaufen, bis ich mich schließlich zusammengerissen und wieder etwas sinnvolles gemacht hatte.
"Hey", begrüßte ich ihn trocken.
Es war nicht gerade leicht ihm die kalte Schulter zu zeigen, am liebsten hätte ich ihn todignoriert. Ich verkneifte mir jegliche zickigen Bemerkungen wie zum Beispiel ein "Und wie geht's Sara so?". Wahrscheinlich würde er am Ende noch denken, dass es mich interessierte. Stumm musterte ich ihn. Ob er es wirklich bereute? Vielleicht. Aber selbst jetzt, nach vielen Wochen, war ich immer noch rasend vor Eifersucht. Das ließ sich nicht so leicht abschalten.
Ich wandte den Blick ab, als mein Vater kam und uns beiden unsere neuen Pässe in die Hand drückte.
"Das sind eure Ausweise und darin liegen eure ID Karten, mit denen ihr durch die Kontrolle kommt im Dienstboteneingang. Ihr müsst euch bei einem gewissen Herrn Dcafic melden, er weist euch den Jobs zu. Wenn alles nach Plan geht, seid ihr dort in ein paar Wochen wieder raus, ich lasse euch dann eine Nachricht zukommen", informierte er uns knapp und drückte mich zum Schluss noch einmal.
Da ich nicht wusste, was ich zu Miles sagen sollte, oder ob ich das überhaupt wollte, hielt ich einfach meine Klappe.


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#7

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 07:43
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Hey, er bekam schon mal keine gescheuert, das war doch ein guter Anfang, oder? Auch wenn ihm natürlich nicht entging, wie sie vermutlich jeden Muskel in ihrem Körper anspannte. Genauso wenig überhörte er den trockenen Tonfall, aber damit konnte er gut leben. Keine Zickereien, keine Vorwürfe. Und die Anspannung würde er ihr schon auch noch nehmen können, wer wäre er denn, wenn nicht? Noch während sein Blick auf der hübschen, jungen Frau lag, tauchte ihr Alter auf, der zwangsweise seine Aufmerksamkeit auf sich zog und dem Miles den Pass den er ihm entgegen streckte aus der Hand nahm. Aufmerksam lauschte er den Worten des Mannes, ließ den Blick dabei aber über seinen neuen, gefälschten Pass gleiten. Im Grunde entsprach der Ausweis seinem alten, nur dass sich sowohl Name als auch das Alter ein wenig verändert hatten. Miles war nun nicht mehr Miles, sondern Cameron. Er war nun nicht mehr 22 Jahre alt, sondern 24. Cameron Dearing. Wie die wohl auf den Scheiß gekommen waren? Spielte keine Rolle, solange man ihm damit am Ende nichts ankreiden konnte.
Was war, wenn es nicht nach Plan ging? Dann waren sie nach ein paar Wochen nicht da raus, dann waren sie weiß Gott wo. Wenn sie aufflogen, waren sie wohl tot. Totgefoltert bis zum geht nicht mehr – aber hey, er wollte mal nicht den Teufel an die Wand malen. Was hatte er auch schon zu verlieren? Mit gestellter Euphorie erhob Miles sich: „Na dann lass uns mal los legen, damit wir den Scheiß so schnell wie möglich hinter uns bringen können“, stellte er fest, schob den Pass in seine Hosentasche, samt ID-Karte, wie ihm beschrieben worden war.
Den Namen, Dcafic, versuchte er sich einzuprägen – aber in dem Falle war eher auf Alexis verlasse. Miles war zwar alles andere als dumm, aber wenn es darum ging sich Namen von irgendwelchen Leuten zu merken, war er nicht unbedingt der Beste. Aber dafür war die junge Frau dabei, die würde ihn schon nicht hängen lassen und ihren Daddy enttäuschen. Außerdem schätzte er sie nicht so ein. Sie war vielleicht sauer auf ihn, aber das könnte sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren. Zu wissen, dass sie – was auch immer dann geschehen würde – zu verantworten hatte. Genauso wie Miles keineswegs zögern würde für Alexis einzustehen. Ob ihr das nun gefiel oder nicht, nur weil er mit Sara rumgemacht hatte, bedeutete das noch lange nicht, dass ihn alles was Alexis tat oder nicht tat einfach kalt ließ. Er wusste es eben nur zu verbergen und überspielen.

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#8

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 12:40
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

// nicht wundern, ich versuch es jetzt in der 3.Person (: & guten Morgen ;D

Alexis

Ab heute war sie eine gewisse Crystal Stryder und 22 Jahre alt. Ob sie auch als 23 durchging? Der Name war gar nicht mal so übel, auch wenn er ganz und gar nicht zu ihr passte. Den Pass verstaute sie in ihrer Hosentasche als sie aufstand. Was Miles wohl von ihr dachte? War es für ihn auch komisch miteinander zu arbeiten? Wie sie Miles kannte, versteckte er seine Gefühle. Das machte es schwer für sie, zu wissen woran sie jetzt war. Seine Anwesenheit machte sie sogar nervös.
Genau wie Miles verbarg Alexis ihre Gefühle vor ihm. Dabei war ihr vor allem wichtig, dass sie ihn nicht am Ende noch ansah wie ein trauriger, getretener Hund.
Die Risiken, die sie eingingen, waren ihr bewusst. Sie könnten zum Tode verurteilt werden, oder schlimmeres. Die Tatsache, dass sie bisher noch nie erwischt worden war, räumte die Selbstzweifel aus dem Weg.
Als wir losgingen, schob sie ihre Hände in die Jackentasche, damit sie nicht die ganze Zeit am Reißverschluss herumnestelte oder mit ihren Haaren spielte. Lästige Angewohnheiten eben.
Den Blick hatte sie nach vorne gerichtet, auch wenn sie hin auf wieder aus den Augenwinkeln zu Miles schielte. Er sah gut aus wie eh und je.
"Wie geht's dir so? Lebst du eigentlich immer noch mit Ronnie zusammen?", fragte sie ihn schließlich, als sie die Stille nicht mehr aushielt.
Auf keinen Fall sollte er denken, dass sie eine beleidigte Dreijährige spielte die sich in der Ecke verkroch und kein Wort mehr sprach. Alexis stand eindeutig darüber.


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#9

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 12:57
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Der Weg war nicht sonderlich weit, den sie zurücklegen mussten. Aber Miles wurde den unliebsamen Gedanken nicht los, dass er sehr schweigsam werden könnte. Da schien er allerdings falsch gelegen zu haben, denn kaum hatten sie sich von Alexis Vater entfernt, fragte sie auch schon wie es ihm ging und ob er noch immer mit Ronnie zusammen lebte: „Fang nicht mit der an – die hat gerade ihre Vegane Phase und versucht mit ihre Möchtegern-Schnitzel anzudrehen.“, grummelte Miles leise, schob die Hände tiefer in seine Hosentaschen. Da fiel im doch glatt wieder ein, dass sie ihn heute um sein Mittagessen gebracht hatte, was zu einem leisen Grummeln seines Magens führte, das er geflissentlich zu ignorieren versuchte. Dabei hatte er immer so schnell schlechte Laune, wenn er hungrig war. Er hasste das Gefühl von einem Loch in seinem Bauch.
„Ansonsten geht’s mir ganz gut – endlich mal wieder was zu tun. Und dir?“ Es war fast ein wenig seltsam sich so... völlig normal mit Alexis zu unterhalten. Irgendwie fühlte es sich falsch an, irgendwie auch einfach nur gut.
War sie doch nicht mehr sauer? Hatte sie sich mit dem was geschehen war abgefunden? War es ihr womöglich sogar egal? Miles wusste nicht, ob ihm der Gedanke gefallen sollte oder nicht, denn wenn es ihr egal war, bedeutete das wohl gleichermaßen auch, dass er ihr egal geworden war, was nicht der Fall war, wenn sie weiterhin Eifersucht auf Sara schob. Es wäre ihm zwar am liebsten, wenn sie ihm einfach verzieh, aber letzten Endes ging er nicht davon aus. So einfach war das nicht, nicht mit Alexis. Konnte er sich nicht vorstellen. Nicht, dass sie kompliziert war, aber sie besaß Würde und Stolz – da passte es nicht dazu einfach nachzugeben und runterzuschlucken, selbst wenn es Miles einfach in den Kram passen würde. Aber jetzt hatten sie ja erst einmal viel Zeit für sich – er hatte also ausreichend Zeit um herauszufinden wo er stand, oder wo eben nicht.

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#10

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 13:29
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Der Gedanke, dass Miles sich mit aller Kraft gegen Vegan-Schnitzel wehrte, brachte sie zum schmunzeln. Das Schmunzeln verschwand jedoch gleich wieder, als sie sich daran erinnerte, dass sie schlecht gelaunt sein sollte. Sie ging hier gerade mit ihrem Ex auf eine Rebellen-Mission. Die schlechte Laune fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise gut an, irgendwie richtig und angebracht.
"Mhm, ja auch", meinte sie wage. Es war schwer zu sagen, wie sie sich fühlte. Einerseits war sie immer noch wütend auf ihn und eifersüchtig auf Sara, andererseits hatte sie Miles auch vermisst. Aber das würde sie ihm ganz sicherlich nicht unter die Nase reiben. Als sie schließlich an einem Art Schalter angekommen waren, holte Alexis ihren Pass aus der Hosentasche und stellte sich hinter der kleinen Schlange an.
Gleich würden sie als Spione in das Regierungsgebäude eingeschleust werden. Der Gedanke daran war aufregend, es war sozusagen ein kleines Abenteuer. Alexis freut sich schon, die neue Technologie in die Finger zu bekommen und endlich mal wieder etwas spannendes zu erleben. Viel zu lange hatte sie tatenlos Zuhause rumgesessen.
Sie prägte sich noch schnell sämtliche Daten über ihre neue Identität ein wie Name, Geburtsdatum und Geburtsort etc. Die Schlange vor ihnen wurde immer kleiner, bis sie endlich fast direkt vor dem Schalter standen.


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#11

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 13:56
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Ja auch, so ganz überzeugt klang das in Miles Ohren nicht, aber er sah darüber hinweg, wegen so etwas nun eine Diskussion zu beginnen war sinnlos. Außerdem waren sie dem Ort den sie ansteuerten mittlerweile beachtlich nahe gekommen, weswegen er beschloss es erst einmal darauf beruhen zu lassen.
In seinen Gedanken kramte Miles nach dem Namen des Mannes, bei dem sie sich zu melden hatten, aber er war ihm entfallen. Wie schon befürchtet. Kurz glitt sein Blick zu Alexis, die ihn sicher noch in Gedanken hatte, bevor er den Pass und die ID-Karte heraus kramte, um beides an dem Schalter vorzulegen, bevor er an der Schleuse vorbei trat. Eigentlich hatte er gehofft er würde dabei etwas fühlen; irgendein Gefühl, dass ihm sagte, dass er nun offiziell auf feindlichem Gebiet war, aber von wegen. Nichts geschah. Nur die flaue Neugierde und Aufregung war noch immer in seiner Magengegend zu spüren, alles andere blieb aus.
Während Alexis sich der Sicherheitskontrolle unterzog stopfte er die ID-Karte zurück in seine Hosentasche, ließ den Blick aufmerksam über die Gegend gleiten. Wieso um Himmels Willen wollte ihm dieser beschissene Name nicht mehr einfallen? Hätte der Kerl nicht einen ganz einfachen, alltäglichen, normalen Namen haben können? Eben einfach etwas, dass sich auch ein Siebgehirn wie das von Miles merken konnte?
„Weißt du den Namen von dem Kerl noch, bei dem wir uns melden sollen?“, wandte er sich an die hübsche Brünette, sah sie dabei aber nicht an. Er konnte nicht verhindern, dass er sich hier nicht nur beobachtet, sondern regelrecht durchleuchtet fühlte. Vergleichbar mit Röntgenbildern, die alles offen legten.

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#12

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 14:19
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Nachdem sie ihren Pass ebenfalls gezeigt und an der Schleuse vorbeigegangen war, nahm sie die ganzen neuen Eindrücke wahr. Es war viel sauberer und heller hier, als auf den Straßen und es roch auch um einiges steriler, schon fast nach Krankenhaus. Die Leute waren um einiges schicker gekleidet und niemand trug verschlissene Kleidung, nicht einmal das Personal. Nirgends war Graffiti zu sehen, die Häuser waren alle in weiß und hellen Grautönen gehalten.
Eine schon etwas ältere Frau musterte Alexis abwertend und kniff die Lippen missbilligend zusammen, ehe sie an ihr vorbeirauschte. Das die Oberschicht abgehoben war, stimmte wohl.
Erst jetzt drehte sie sich zu Miles um. "Dcafic war der Name, ich nehme mal an, das sein Büro dort ist." Sie nickte in Richtung eines großen, weißen Gebäudes auf dem ein silbernes Schild mit dem Namen "Dcafic" in fett gedruckten Buchstaben stand. Das war kaum zu übersehen. Anscheinend war er ein sehr hohes Tier.
Einige Leute drehte sich um und sahen sie entweder neugierig oder abfällig an. In unserer nicht so schicken Kleidung fielen wir auf wie bunte Hunde. Alexis hatte das Gefühl, dass "Rebell" dick und fett auf ihrer Stirn stand und sie gleich festgenommen werden würden. Unruhig verlagerte sie das Gewicht auf den anderen Fuß und wandte den Blick von den Leuten ab.


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#13

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 14:32
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Dcafic. Richtig. Hätte ihm einfallen können, wenn er das Schild gesehen hätte, das praktisch unübersehbar war. Aber nun gut, der eine musste eben Kopf haben, der andere Kraft – sie ergänzten sich also perfekt. Miles nickte nur ein wenig, bevor er Alexis eine Hand auf die zierliche Schulter legte und sie so in Bewegung brachte, um ihr dann in Richtung des Gebäudes zu folgen, in der wohl der Mann zu finden war, bei dem sie sich melden sollten. Für was auch immer. War er eingeweiht? Ein Rebell undercover, so wie sie es jetzt waren? Oder mussten sie sich vor ihm ebenfalls verstellen?
Wenn er allerdings einer von ihnen wäre, hätte er dann nicht schon einmal von ihm gehört? Innerlich zuckte Miles mit den Schultern, vermutlich nicht. Er war nicht unbedingt jemand der zu Versammlungen erschien oder sich alles merkte, was ihm gesagt wurde. Meist behielt er nur das, was er selbst für Wichtig oder Interessant empfand und im Normalfall war das nicht viel von dem, was man ihm aufschwatzte. Es kam auf den Menschen an.
An der Tür angekommen griff er an der jungen Frau vorbei, drückte gegen die Tür, die kurz darauf auch schon auf sprang und folgte Alexis ins Innere des Gebäudes. Im Vorraum saß eine schick gekleidete, junge Frau, die nun den Blick von ihren Unterlagen anhob und sie beide ansah. Einerseits ein wenig erstaunt, andererseits noch immer professionell: „Kann ich Euch helfen?“

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#14

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 14:51
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Die Hand auf ihrer Schulter hatte sie fast gar nicht wahrgenommen. Sie war viel zu beschäftigt damit, sich Gedanken über das Sicherheitssystem zu machen. Es waren viele Kameras und Wachleute zu sehen. Zu bestimmten Räumen brauchte man Zugang, den man nur von ganz oben erhalten konnte. In welche Räume man durfte, war auf der ID Karte abgespeichert. Das hatte ihr Vater Alexis jedenfalls erzählt.
Die junge Frau, die wie sie annahm eine Sekretärin war, rückte ihre Brille zurecht. Die Brille diente wahrscheinlich allein dem Zweck, den Anschein zu erwecken das sie eine echte Leuchte war.
"Wir würden gerne zu Herr Dcafic, er erwartet uns sicherlich schon", antwortete Alexis der Sekretärin.
Stirnrunzelnd musterte sie uns und zuckte schließlich mit den Schultern. "Den Gang gerade aus und dann die erste Türe rechts", meinte sie schließlich mit einem zurückhaltenden Lächeln, wobei sie Miles etwas länger ansah als Alexis lieb war.
Wie die Sektretärin gesagt hatte, folgten sie dem Gang und klopften an der ersten Türe rechts. Ohne lang auf eine Antwort zu warten, öffnete sie die Türe zu dem besagten Herrn Dcafic, der gerade in auf seinem Bürostuhl saß und auf einem Art Formular Sätze bunt markierte. Seine Haut war Kaffeebraun und seine Haare bereits ergraut, genau wie sein Walrossbart.
"Ich habe euch bereits erwartet", sagte er ohne aufzusehen und deutete nur auf die zwei Stühle vor sich. "Setzt euch."


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#15

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 04.09.2015 15:15
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Ja, er überließ in diesem Moment gerne Alexis das Reden. Miles hatte zwar keine Probleme damit sich auszudrücken und erst recht nicht mit Schüchternheit, aber da der junge Mann auch ebenso keine Ahnung davon hatte was sie hier suchten, würde es schlauer sein Alexis diesen Part zu überlassen, weil sie über ihre Worte wenigstens nachdachte und nicht wie Miles manchmal schlicht das aussprach, was ihm in den Sinn kam ohne weiter darüber nachzudenken.
Das Lächeln der Sekretärin - nicht viel älter als er, wenn überhaupt - erwiderte er mit einem leichten Nicken, bevor er sich gemeinsam mit der Brünetten wieder in Bewegung setzte. Den Gang gerade aus und dann die erste Tür rechts. Wie sie es gesagt hatte.
Im Türrahmen blieb Miles stehen, der den älteren Herrn skeptisch musterte. Er blickte nicht einmal auf, als sie den Raum betraten und er sie bat sich zu setzen. So unwohl hatte er sich wirklich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gefühlt. Ein Grund mehr nahe der Tür - und dem, wie es aussah, einzigen Fluchtweg - stehen zu bleiben. Daher schloss Miles lediglich besagte Türe, an die er sich kurz darauf auch schon lehnte.
"Ich steh' eigentlich ganz gut..", quittierte er noch die Tatsache, an eben jener Tür stehen zu bleiben, während sein undurchdringlicher Blick nahezu ununterbrochen auf Dcafic ruhte. "Für was haben Sie uns bereits erwartet?"
Richtig, Miles hatte das reden Alexis überlassen wollen, aber das war vor zwei Minuten gewesen, jetzt war nicht mehr damals. Damals vor zwei Minuten. Und ganz offensichtlich schien der ältere Herr ohnehin zu wissen wer sie waren, oder nicht? Was konnte er da schon groß falsches sagen. Er sprach ja nicht gleich von Rebellion, Geheimnissen oder ähnlichem.

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