Miles.

Haha. Sehr witzig. Zwar hatte er es sich schon denken können, aber sonderlich aufbauend war ihr Lachen trotzdem nicht. Miles war zwar definitiv ein Mensch, der auch mal über sich selbst lachen konnte - aber seinem Ego versetzte das gerade einen ziemlichen Tritt in den Hintern. Aber wenn Alexis das wissen würde, würde sie vermutlich direkt noch einen drauf setzen. Der Anfang der Rache.
Ihm warne die Stimmen sogar völlig entgangen, konzentrierte sich erst darauf, als Alexis es erwähnte, was ihn doch gleich ein wenig angespannter werden ließ. Sicher, Angst oder gar Panik war etwas anderes, was hatte er schon zu verlieren? - Aber nervös war er in gewisser Maßen doch.
Langsam schob er die Hände in seine Hosentaschen, rief sich den Namen ins Gedächtnis, den er angenommen hatte, als er durch die Pforte in diese fremde Welt getreten war. Kaum zu glauben, dass er früher ebenfalls hier zu Hause gewesen war, in dieser Stadt. Nicht unbedingt in diesem Bonzenviertel, aber in dieser Stadt.
"Bereit", nickte der Dunkelhaarige also schließlich zustimmend, bevor sich die Beiden in Bewegung setzten.
Miles in Position eines einfachen Bediensteten, wer hätte das gedacht? Wenn seine Freunde ihn so sehen könnten, würden sie sich vor Lachen nicht mehr auf den Stühlen halten können, das war wirklich ein einmaliges Bild und wenn er ehrlich war, dann wusste er gerade wirklich nicht mehr, wieso er sich den Scheiß hier antat, obwohl es nicht mal begonnen hatte. Glücklicherweise war Rückzug nicht seine Strategie - Miles ging eigentlich immer mit dem Kopf durch die Wand, weswegen aufgeben gar nicht zur Debatte stand. Bei den Treppen angekommen konnte er schon einen Jungen und ein Mädchen - etwa in ihrem Alter - erkennen, die diese gerade herauf kamen, sie bis zu diesem Augenblick aber noch nicht bemerkt zu haben schienen.

Miles.

Er war fast versucht Alexis unsicherem Blick mit einem aufmunternden Lächeln zu begegnen, ließ es aber bleiben, da sie sich auch sofort wieder von ihm abwandte. War vielleicht auch besser so.
Die Geschwister wirkten wie jeder andere in dieser Gottverdammten Stadt auch - schick, elegant, herausgeputzt. Nichts von dem, was Miles gewohnt war, aber auch gar nichts. Diese Beiden Menschen waren ihm nicht nur fremd weil er ihre Gesichter nicht kannte, sondern auch, weil sie aus einer eigentlich völlig anderen Welt stammten, auch wenn sie im Endeffekt nur nebenan wohnten.
Er wusste nicht einmal, was er auf die nüchternen Worte des Dunkelhaarigen erwidern sollte - und das musste bei Miles wirklich etwas heißen. Normalerweise wusste dieser nämlich immer irgendetwas zu sagen, völlig egal was. Und wenn es nur ein völlig dummer und unnötiger Kommentar war.
"Richtig geraten", murmelte er also erst mal nur, mehr zu sich selbst als zu dem Schnösel, verkniff sich aber ein Hundert Punkte für den Volldeppen oder etwas in der Richtung, weil das mit Sicherheit nicht zu dem Ergebnis führen würde, das sie erreichen wollten.


Olivia.

Eins. Zwei. Drei. Vier. - Livia blickte erst von den Stufen auf, deren Anzahl sie ohnehin auswendig kannte, als Derek etwas sagte. Nicht an sie, ganz offensichtlich.
Sie wusste selbst nicht, wieso sie die Stufen immer und immer wieder zählte, sie tat es einfach. Als würde irgendwann eine dazu kommen oder fehlen. Selbst wenn, was würde es schon machen? Richtig, es würde ihre ganze Welt völlig durcheinander bringen, da waren ihr Leben lang zum ersten Stockwerk rauf genau 22 Stufen, es durfte weder eine Fehlen, noch durfte eine dazu kommen. Genauso wenig wie zu den anderen Stockwerken hinauf. Das ging einfach nicht und da ließ sie auch nicht mit sich diskutieren - wobei sie dieses Thema so oder so lieber mit sich selbst behandelte als mit irgendjemand anderem. Es war eben ein Tick.
Aufmerksam, fast ein wenig neugierig musterte sie die zwei Gestalten die ihnen gegenüber standen. Ganz offensichtlich war dass das neue Personal, alleine die Kleidung verriet es, wobei die beiden Personen darin sichtlich deplatziert wirkten. So als würden sie hier anstatt Ordnung nur Chaos verbreiten.
"Das ist Derek - ich bin Olivia", beschloss die Brünette den Beiden fürs erste positiv gestimmt gegenüber zu treten, auch wenn sie fremde Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung nicht ausstehen konnte. Vertrauen war noch nie ihre Stärke gewesen, was vielleicht an ihrer Erziehung lag. Abgeschottet und im Grunde nur mit einer einzigen Vertrauensperson an ihrer Seite, die gleichzeitig auch noch ihr Bruder war. Was erwartete man da schon anderes.

Olivia.

Cameron und Crystal. War es Zufall, dass deren Namen beide mit C begannen? Waren sie Geschwister? Sie besaßen nicht unbedingt viel Ähnlichkeit, keine Gesichtszüge, die miteinander zu vergleichen waren, keine gleiche Haarfarbe oder sonst etwas in der Art, das beschloss sie also auszuschließen.
Da Derek nicht der Meinung zu sein schien irgendetwas weiteres beizutragen, beschloss sie das Spielchen der freundlichen Arbeitgeberin - dabei war genau genommen ihr Vater, der Senator, der Arbeitgeber - weiterzuspielen. Ein wenig Ablenkung im tristen Alltag der sich ausgebreitet hatte. Immerzu das selbe zu tun, am selben Ort war auf Dauer langweilig. Sicher, ihre Eltern konnten sie mittlerweile nicht mehr einsperren, aber eines stand wohl fest: Die Außenwelt reizte sie, ob es nun gefährlich war oder nicht - da sie so oder so keine Möglichkeit hatte herauszukommen brauchte sie sich darüber auch keine Gedanken machen. Da war es einfach zu sagen, dass sie gerne einmal dort hin wollte, einfach die Mauern umgehen wollte, um raus zu kommen, die Luft dort zu schnuppern. Es würde so oder so niemals etwas werden. Aber zurück ins Hier und Jetzt.
"Ihr wurdet von Elouise sicherlich schon eingewiesen. Nicht?", hakte sie schließlich also noch, neigte den Kopf ein wenig zur Seite, bevor ihr Blick einen Moment auf dem jungen Mann, Cameron, lag und anschließend zu Crystal glitt. Schien gerade so, als wären beide Männer nicht unbedingt die Gesprächigsten.


Miles.

Cameron. Crystal. Was ein Glück das Alexis die Vorstellung in die Hand genommen hatte, Miles hätte doch im Affekt geradewegs ihre tatsächlichen Namen ausgeplaudert, zumal er sich Alexis Decknamen nicht einmal eingeprägt hatte. Normalerweise machte er seine Arbeit wirklich nicht schlecht, sonst hätte Alexis Vater ihn wohl kaum dazu ausgewählt mit seiner Tochter mitzukommen, in gewisser Weise musste er ihm ja auch vertrauen, wenn er ihr - extrem ausgedrückt - das Leben seiner Tochter in die Hände legte, denn nur ein Fehler konnte ihr Beider Aus bedeuten. Auch wenn Miles alles tun würde um das zu verhindern.
Er beschloss sich zu konzentrieren, mehr auf die Situation zu fixieren und sich nicht so anzustellen. Sollten die Beiden doch die größten Lackaffen schlechthin sein, es war egal. Er hatte hier einfach nur eine Aufgabe zu erfüllen, nachdem diese beendet war konnte er in sein normales Leben zurückkehren und sich ausgelassen über die beiden Gestalten hier beschweren.
Auf die Worte der jungen Frau hin schüttelte er deswegen leicht den Kopf. Elouise war sicher Fräulein Rottenmeyer. "Nicht direkt, sie schickte uns nur auf die Zimmer um uns umzuziehen.", erwiderte er also schließlich, um sich auch einmal zu Wort zu melden.

Miles.

Wer sie waren und woher sie kamen. Spätestens jetzt sollten wohl die Alarmglocken bei Miles läuten. Sie hatten sich weder etwas zu ihrer Vergangenheit überlegt, noch hatten sie dazu irgendwelche Informationen bekommen. Sicher, er und Alexis waren mal ein eingespieltes Team gewesen und vielleicht würden sie das auch jetzt noch sein, wenn sie sich nur ein wenig aufeinander abspielten, aber keine Ahnung zu haben was man sagen sollte oder was der andere sagen würde und sich das alles dann auch noch merken zu müssen um bei der Geschichte zu bleiben? - Das würde definitiv keine einfache Sache werden. Nein, alles andere als einfach.
Miles zuckte deswegen ein wenig mit den Schultern. Er hatte keine Lust darauf, was man ihm wohl auch deutlich ansah. Aber andererseits wusste er, dass er darum wohl nicht herumkommen würde, wenn er seine Aufgabe hier erfüllen wollte, weswegen er schließlich noch ein "Wieso denn nicht" hinten anhängte und die Beiden auffordernd ansah. Er wusste weder wo das Wohnzimmer war, noch welcher der Millionen Wege hier dort hin führte.
Die Brünette der beiden Geschwister setzte sich dann auch schon in Bewegung, gefolgt von ihrem Bruder. Miles trottete ihnen hinterher, kam sich dabei vor wie ein Hündchen, mit dem man Gassi ging. Sollte er jetzt gegen das vornehme, antike Möbelstück da vorne pinkeln?
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Passt schon, ich hab Liv jetzt auch mehr oder weniger da mit reingepackt. (:

Miles.

Schritt für Schritt nahm die schlechte Laune mehr und mehr von ihm Besitz. Dabei schalt er sich in Gedanken schon, dass er sich nicht so anstellen sollte, weil es auffallen würde und das nicht das war, was er beabsichtigte. Er würde sich schon etwas glaubhaftes einfallen lassen. Miles war es noch nie schwer gefallen sich Geschichten auszudenken, vielleicht weil er seinen kleinen Geschwistern früher immer welche erzählt hatte, vielleicht besaß er einfach so viel Fantasy und Überzeugungskraft diese auch rüber zu bringen. Letzten Endes würde sich aber erst jetzt zeigen, ob er dazu tatsächlich das Zeug hatte.
Im Wohnzimmer angekommen - das ihm ehrlich gesagt bis jetzt das sympathischste Zimmer war - ließ er sich ohne lange umschweife auf den Teil der Couch fallen, der den beiden gegenüberstand und ihnen angeboten worden war. Wobei angeboten vielleicht das falsche Wort war, spielte ja aber keine Rolle.
Unbewusst verschränkte er die Arme vor der Brust, nicht angespannt, eher locker - aber es war wohl dennoch eine strickte Abwehrhaltung. So, wer war er nun also für die nächsten Wochen? Wo lebte er, was tat er, wieso war er hier? Wieso, das war noch die leichteste, zu beantwortende Frage. Wobei er sich fast ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Die ganzen sicheren, umzäunten Gegenden. Wenn der wüsste. Das war fast schon lächerlich. "C-3" Miles Antwort fiel für den ersten Augenblick recht kurz aus, in diesem Viertel war er schon mal gewesen, es gehörte nicht der untersten Schicht an, klärte aber ohne lange nachdenken zu müssen den Grund dafür auf, wieso er hier war. Geld. Familie ernähren. "Nachdem mein Vater verbannt wurde, muss schließlich jemand anders für das Wohl der Familie sorgen."
Ganz bewusst hatte er das Wort verbannt gewählt. Das hier war das Haus, in dem der Senator wohnte, der an solchen Dingen teilnahm, die Entscheidungen teilweise sogar selbst fällen konnte. Der Kerl sollte ruhig wissen, dass Miles ihm und seiner Familie gegenüber abgeneigt war. Mehr als das, ob es ihm passte oder nicht.
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Ich lasse das Mädel jetzt mal weg, wird mir sonst gleich wieder zu viel. Komme eh fast nicht voran. ;D

Miles.

War klar gewesen, dass er noch nicht fertig war. Wäre auch zu schön gewesen, nicht wahr? In dem Moment konnte er es sich kaum noch verkneifen kund zu tun was ihm durch den Kopf geisterte. Sowas war ihm aber noch nie leicht gefallen, einfach still zu sein, wo er doch am liebsten geschrien hätte. Der Kerl hatte vermutlich keine Ahnung vom Leben und würde da draußen keinen Tag durchstehen. Keinen einzigen. Da mussten nicht mal Kannibalen auftauchen, der Kerl würde vermutlich nicht mal was Essbares finden.
"Und nur weil wir hier arbeiten bedeutet das, dass wir nicht weitergebildet sind?" Miles gab ein leises Schnauben von sich. Arrogantes Arschloch. "Ich vermute, du hast noch nie einen Fuß in ein Viertel gesetzt, das kein A vor der Zahl trägt."
Selbst wenn er es hier gerade drauf anlegte, alles musste er sich schließlich nicht bieten lassen. Wobei es mehr aus dem Affekt heraus ein du geworden war. Aber konnte jemanden der kaum älter als er war - vielleicht sogar noch jünger - und ihm so gegenüber trat nicht einfach siezen, respektvoll behandeln. Selbst wenn er es wirklich wollen würde, würde es ihm wohl schwer fallen. Dabei hatte Miles sich wirklich noch gewählt ausgedrückt, nun ja, für seine Verhältnisse zumindest. Auf die nächsten Wort beschloss er erst gar nicht einzugehen. Lediglich ein kurzes Nicken hatte er dafür übrig. Die Reichen und Schönen bedienen? - Wenn nicht die Chance bestehen würde etwas nützliches zu erfahren, würde er doch glatt von neuem an die Decke gehen können.


Olivia.

Bis jetzt war sie wortlos neben ihrem Bruder auf der Couch gesessen und hatte dem kurzen Wortwechsel der beiden jungen Männer gelauscht, ehe ihr Blick sich auf die Brünette legte, sie forschend regelrecht durchbohrte. Nicht unbedingt Absicht, aber das hatten die grünen Augen so an sich. Sie wurden schnell einnehmend, ohne das Olivia es tatsächlich darauf anlegte.
"Und du? Woher kommst du, was hast du gemacht? Wieso bist du hier?" Gerade heraus. Das war schon immer Olivias Devise gewesen. Ob nun mit der Wahrheit oder einer Lüge spielte dabei keine Rolle. Schüchternheit hatte auf jeden Fall noch nie zu ihren Charakterzügen gehört. Sie war vielleicht verschlossen und misstrauisch gegenüber fremden, aber schüchtern mit Sicherheit nicht. Behutsam strich sie den Rock des Kleides auf ihren Oberschenkeln glatt, sodass er keine Falten mehr warf, ehe sie die Brünette wieder anblickte. Abwartend, fragend.

_ _ _

Klar. ^^

Miles.

"Nagel auf den Kopf getroffen. Sie ist nicht schlecht bezahlt und heutzutage ist es für Leute wie uns nicht mehr ganz einfach an gut bezahlte Jobs zu kommen und ich hab' ne Familie zu ernähren."
Der junge Mann wusste selbst nicht, wieso ihm das gerade so nahe ging, immerhin war das nicht einmal wirklich seine Geschichte, aber wie Derek ihm gegenüber trat war einfach... ja, es kotzte ihn an. Dabei hätte ihn vermutlich jedes andere Verhalten ebenso angekotzt, einfach weil er ein Fremder war. Jemand der deutlich besser lebte, auf die Kosten der Anderen - zumindest Miles Meinung nach.
So jemand wie Derek hatte es nicht verdient über ihn oder irgendjemand anders zu urteilen, da war es nur eine kleine Genugtuung ihm hier Lüge für Lüge aufzutischen, ob er sie nun glaubte oder nicht. Miles kannte ihn schon jetzt besser, als Derek ihn jemals kennen würde.


Olivia.

D-2. Kein Geld für eine Ausbildung, alleine mit ihrem Vater. Liv speicherte sich alle Informationen so gut es ging im Gedächtnis ab. Vielleicht würden sie ihr eines Tages noch von Nutzen sein. Man konnte schließlich nie wissen. Und wer sich so einfach tat wie Olivia sich die banalsten Dinge zu merken, der würde auch nicht anders handeln.
"Vielleicht solltet ihr Beide euch nun doch bei Elouise melden - sie wird euch für die Gala morgen einweisen und euch sagen was ihr vorzubereiten habt." Entschieden beschloss Liv das Gespräch hier und jetzt zu beenden. Sowohl für sie, als auch für Derek.

Der nächste Tag verlief ruhig, nichts auffälliges, außer das viele Trara um die geplante Gala am Abend.
Zugegebenermaßen war Olivias Motivation auf dieser zu erscheinen und die glückliche, vorbildliche Tochter zu mimen die sie nun einmal war schwindend gering, dabei war sie sich fast sicher, dass es Derek ganz ähnlich ging. Sicher, es war eine Abwechslung im tristen Alltag, aber trotz allem konnte sie sich schöneres vorstellen.
Während die junge Frau im Badezimmer die letzten Haarsträhnen zurecht steckte, die grünen Augen mit den langen Wimpern ein wenig bepinselte und damit betonte, konnte sie durch das offene Fenster ihres Badezimmers hören, wie die ersten Wägen über den Kies vor fuhren und vor dem Eingang des großen Hauses zum stehen kamen. Sowohl ihr Kleid, als auch ihre Schuhe trug sie schon, weswegen sie Sekunden später - auf die Sekunde genau, wie immer - fertig war, aus eben jenem Badezimmer in ihr eigenes Zimmer hinaus trat und sich dann auch schon auf den Weg nach unten machte, um gemeinsam mit ihrem Vater, ihrem Bruder als Gastgeber die Gäste zu begrüßen.

Olivia.

Sie hatte sich für ein dunkelblaues Kleid entschieden, dessen fließender Stoff von ihrer Taille ab ihren Körper sanft umspielte, vorne über dem Knie endete, hinten noch ein wenig länger war. Als Dereks Stimme an ihr Ohr drang, er ihr seinen Arm anbot zögerte sie nicht sich bei ihm einzuhaken, sein charmantes Lächeln zu erwidern.
"Falls du da unten für ein wenig Spaß sorgen kannst, bist du mein Held." Mit einem theatralischen Seufzen schritt sie mit Derek an ihrer Seite die Stufen hinab in den Eingangsbereich, wo ihr Vater sie schon ungeduldig zu erwarten schien. Der Mann liebte sie Beide, das stand vollkommen außer frage. Manchmal wünschte die Brünette sich allerdings, dass seine Fürsorge und Angst um sie ein wenig geringer wäre. Vielleicht wäre ihr Leben dann ein wenig spannender gewesen.
"Da seid ihr ja", begrüßte der Mann mit dem dunklen Haar sie unruhig. Wobei er das gut zu überspielen wusste, kannte man ihn nicht, sah man ihm diese Unruhe sicherlich nicht an.

Miles.

Als wären schwarze Jeansähnliche Hosen und ein Hemd nicht schon genug gewesen, so musste er sich nun in eine schwarzen Stoffhose mit eingebügelter Falte zwängen. Als wäre das nicht schon genug, durfte er sich auch noch passend dazu auf das Weiße Hemd eine Fliege binden. Naja, sollte - Miles hatte so ein Ding noch nie getragen und daher keinerlei Ahnung davon wie man sie band. Ein Grund mehr die vorgegebene Zeit meilenweit zu überschreiten, irgendwann mit einer ziemlich schief gebundenen Fliege in die dunklen Schuhe zu schlüpfen und auf den Flur heraus zu treten, wo er beinahe mit Alexis - die auf ihn zu warten schien - zusammen zu stoßen.
Sie sah umwerfend aus. Hatte er sie schon einmal in einem Kleid gesehen? So recht wollte er sich an keinen Augenblick erinnern, in dem Alexis ein Kleid getragen hatte. Wieso nicht? Es stand ihr ausgezeichnet, betonte ihre langen, schlanken Beine. Aber das wollte sie vermutlich nicht hören. Ein "Wow" konnte er sich trotzdem nicht verkneifen.
Heute hatte Miles sogar versucht seine Haare zu bändigen. Sie standen nun zwar nicht mehr in alle Himmelsrichtungen ab, aber seines Erachtens nach sah es nun noch grauenvoller aus. Elouise hingegen, die ihn dazu angewiesen hatte, schien damit weitaus zufriedener zu sein als der junge mann selbst.