Miles.

Na, jetzt sollte sie aber mal nicht sentimental werden, sonst würde er hier noch anfangen zu heulen. "Ich hab nie behauptet das ich schlimm bin.." erwiderte er fürs erste, schloss einen Moment die Augen, bevor er den Kopf etwas anhob, um von dem Gesöff aus der Wodkaflasche noch ein Schlückchen zu nehmen, bevor er Alexis die Flasche wieder in die Hand drückte.
Schlimm. Herz und Hirn. Klar hatte er Herz und Hirn. Miles sah eben nur einiges ein wenig anders als Andere. Zugegeben, er war schon ziemlich eigen, aber so war er nun mal. Und nur weil er Fremdknutschte bedeutete das für ihn nicht gleich, dass er Alexis nicht mehr liebte. Ihr das zu sagen, dazu war er sich allerdings zu fein, dazu war das männliche Ego einfach zu groß und der Stolz zu übertrieben. Sicher, wäre Alexis auf die Idee gekommen vor seinen Augen - wenn auch ungewollt - mit einem Kerl rumzumachen, dann wäre er wohl an die Decke gegangen. Miles konnte ziemlich besitzergreifend und eifersüchtig sein, anders herum sah er es aber eben doch ziemlich anders... In seinen Augen war das was er getan hatte nicht sonderlich tragisch, sie sollte sich nicht so anstellen.
Er drehte sich auf die Seite, schob das Kissen das er zu fassen bekam unter seinen Kopf und blickte die junge Frau einen Augenblick an. "Nein, mal im Ernst Alexis.. du bist mir wichtig." Er hob die Hand an, um eine der losen, braunen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht zu streichen, bevor er sich auf den Ellenbogen etwas aufstützte, um sie besser ansehen zu können.

Miles.

Okay. Okay? Diese Antwort sorgte für ein amüsiertes Grinsen seitens Miles. Nahm er ihr nicht übel, dass sie darauf nicht unbedingt das erwiderte, was er denn vielleicht hätte hören wollen. Aber damit konnte er gut leben. Zumindest kam sie schon mal nicht auf die Idee ihn direkt von sich zu schieben, hätte immerhin auch passieren können.
Stattdessen strich er mit den Fingern der Hand mit der er gerade eine Strähne aus ihrem Gesicht geschoben hatte durch ihre Haare. Auf das Okay erwartete sie sicher nichts - und wenn doch, dann.. Ja, dann war es so. Da bekam sie keine Worte drauf, aber Taten vielleicht. Miles hatte zwar weder viel noch ausreichend von der Bowle getrunken um überhaupt schon wirklich etwas von dem Wodka zu schmecken, aber das hielt ihn nicht davon ab seine Hand weiter bis in Alexis Nacken gleiten zu lassen.
So sorgte er einerseits wohl dafür, dass sie nicht sofort ausweichen konnte - wobei Miles niemand war, der irgendwen zu irgendetwas zwang - und er sie einerseits ein Stückchen in seine Richtung ziehen konnte, als er sich zu ihr vor beugte.
Ohne lange zu fackeln oder gar zu zögern legte er, mit geschlossenen Augen, seine Lippen auf die von Alexis um sie zu küssen.

Miles.

Alexis ließ ihn gewähren. Im ersten Augenblick schien sie sich zwar ein wenig dagegen zu sträuben, dann allerdings gab sie sich den Lippen des jungen Mannes hin, rückte sogar nach einigen Momenten noch dichter an ihn heran.
Der junge mann gab ein wohlwollendes, leises Grummeln von sich, schob sich Alexis so entgegen, dass sie letzten Endes wieder mit dem Rücken auf der Matratze lag und er sich - schräg - über sie beugten konnte, wobei er den Kuss dabei keinen Augenblick unterbrach. Stattdessen wurde der Kuss inniger, ein wenig fordernder von Seitens Miles aus, dessen Hand - wie von selbst, natürlich - von Alexis Nacken ein wenig hinab zu ihrer Schulter glitt, dabei begann den Bademantel ein wenig hinab zu schieben. Ja, so Dinger waren schon praktisch...Schnell an, aber auch schnell wieder aus - wenn es darauf ankam.

Miles.

Nein. Im ersten Moment verstand Miles ehrlich gesagt nicht so recht was sie ihm damit jetzt sagen wollte... als es ihm allerdings dämmerte, zog er - ein Augen verdrehen konnte er gerade so noch unterdrücken - seine Hand von ihrer nackten Haut, ließ sich aber wieder bereitwillig zu ihr hinab ziehen. Das war doch zumindest ein Anfang.
Wobei Miles ganz ehrlich war, er war auch nur ein Kerl und die dachten in diesen Situationen bekanntlich nicht dauerhaft mit dem Kopf, ihre Abweisung in dem Sinne würde also bestimmt nicht lange halten, jetzt wo sie ihn schon wieder zu sich hinab zerrte, ihre Lippen auf seine drückte - wogegen er natürlich rein gar nichts einzuwenden hatte, wäre ja auch noch schöner.
Miles strich nach einigen Augenblicken mit der Zungenspitze sanft aber fordernd über die Lippen der jungen Frau, nur um ihre Zunge wenig später mit seiner zu umspielen. Fürs erste auch ganz anständig mit der Hand über dem Bademantel zu ihrer Hüfte hinunter zu streichen.

Miles.

So, sie durfte also grapschen, er aber nicht? Ließ ihre Ermahnung gleich nochmal an Bedeutung verlieren, auch wenn es anders vielleicht gesünder für die Beziehung zwischen ihnen war. Wobei.. Beziehung? Was war das hier gerade eigentlich? Innerlich zuckte Miles mit den Schultern, war doch egal.. gerade zählte das absolut nicht.
Gerade zählten nur Alexis Lippen auf seinen, ihre Hand auf seiner nackten Haut, die ein angenehmes Prickeln in ihm auslöste.
Und das sie ihm neckisch in die Unterlippe biss stachelte ihn nur weiter dazu an auf Tuchfühlung zu gehen, nur dass seine Hand dieses Mal nicht von oben versuchte den Bademantel los zu werden, sondern von unten. Die Hand glitt nun also von ihrer Hüfte langsam hinab bis zum Saum des Bademantels, der anschließend langsam nach oben geschoben wurde. Sie sollte sich mal nicht so haben. Er hatte schließlich auch nichts gegen ihre Hand unter seinem Shirt.

Miles.

Das konnte doch jetzt nicht ihr ernst sein? Was um Himmels Willen war gerade ihr Problem? Als würde sie es insgeheim nicht genießen. Er tat dennoch nichts dagegen, als sie sich unter ihm hervor rollte, ließ sich stattdessen mit einem frustrierten Seufzen auf das Bett zurück fallen, bevor er sich in eine sitzende Position bequemte.
"Was ist dein Problem Alexis?", wandte er sich schließlich an die Brünette, die sich gerade die Haare aus dem Gesicht strich, ihn doch recht.. finster anblickte. Das passte für ihn einfach nicht zusammen. Einerseits schien sie nicht von ihm lassen zu können und andererseits hielt sie ihn doch wieder an der kurzen Leine. Wie ein dummer Köter, der das mit sich machen ließ - nur war der Unterschied, dass Miles nicht vor hatte sich so behandeln zu lassen. Ganz oder gar nicht - oder wie sagte man so schön?
Wobei das gerade im Eifer des Gefechts sicher einfacher gesagt als letztlich auch getan war.

Miles.

Was er glaubte? Dass sie sich nicht entscheiden konnte, ihn aufziehen wollte, irgendwie keine Ahnung hatte was sie wollte und was sie nicht wollte.
"Das du eigentlich nicht von mir lassen kannst" erwiderte schließlich trocken auf ihre Worte hin, kniff die Augen einen Moment prüfend zusammen während er sie anblickte. "Deswegen weiß ich auch nicht, wieso du darfst und ich nicht." Das war ganz offensichtlich auf ihre Hand unter seinem Shirt bezogen. Hatte ihn kein bisschen gestört und er würde sie auch nächstes Mal nicht davon abhalten, aber letzten Endes ging es doch darum, dass sie ihn gleich zwei Mal davon abgehalten hatte sie zu berühren.
Okay, vielleicht hätte er nach dem einen Mal einfach akzeptieren sollen das es so war - aber welcher Kerl akzeptierte sowas denn schon gerne? Sicher, er würde sie zu nichts zwingen, das sie nicht wollte, aber dann forderte er zumindest eine Erklärung die für ihn auch plausibel klang.

Miles.

"Ach nein?" Man konnte das also nicht vergleichen? Seiner Meinung nach schon - aber ihre Meinungen waren schon früher immer gerne auseinander gegangen, wobei sie sich auch schnell wieder zusammen gerauft hatten. Es hatte funktioniert, auch wenn sie mittlerweile keine Beziehung mehr führten - obwohl von beiden Seiten aus wohl noch Gefühle da waren. Wobei Miles ja auch nicht Schluss gemacht hatte, das war einzig und alleine Alexis gewesen.
Und auch jetzt war sie Diejenige die dem ganzen hier einen Dämpfer verpasste, Miles Meinung nach zumindest.
Ihre nächsten Worte ließen ihn mit den Schultern zucken - mehr aus Trotz - bevor er sich vom Bett schob und langsam auf die Beine drückte. "Na schön - dann mach ich mich jetzt langsam vom Acker." Nur um ihre Worte nochmal aufzugreifen.
Miles fischte sich noch die - recht leere - Flasche vom Fußboden und einen Schokoriegel von der Matratze (nur weil ihm vorhin aufgefallen war wie hungrig er war), bevor er sich abwandte um das Zimmer zu verlassen. Sollte sie doch alleine alt und grau werden.