Magnificence & Unbowed
RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:20von Magnificence • Hobbit | 196 Beiträge | 1207 Punkte
Ariana
Meine Glieder schmerzten. Sie fühlten sich schwer wie Blei an. Auch mein Kopf war befangen von dieser merkwürdigen Schwere. Ich sah ein grelles Weiß. Unnatürlich. Verheißend. Wunderschön.
In meine Nase stieg ein chemischer Geruch, den ich als äußerst unangenehmen wahrnahm. Es roch nach starkem Desinfektionsmittel.
Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Licht und konnte Farben und Formen erkennen. Ich starrte an eine weiße Decke. Über mir befand sich außerdem eine silberne Stange, an der Schläuche und Gefäße mit Flüssigkeiten hingen.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite.
Neben mir stand ein Tisch. Eine große Wasserflasche, ein Glas und ein graues Tablett mit zwei kleinen Schüsseln und einem zugedecktem Teller, sowie einer Tasse, befanden sich darauf. Neben dem Gestank des Desinfektionsmittels, stieg mir nun auch der liebliche Duft des Tees in die Nase. Früchtetee, schätze ich. Ich sog den Geruch durch meine Nase auf, wie Junkies ihre Drogen. Direkt fühlte ich mich entspannter, doch meine Schmerzen blieben allgegenwärtig.
Ich sah mich weiter um. Ich befand mich in einem geschlossenen Raum. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich realisierte, dass ich mich in einem Krankenhauszimmer befand.
Die Vorhänge waren zugezogen, der Fernseher ausgeschaltet, doch das künstliche Licht der Glühbirnen erhellte den ganzen Raum und bohrte sich förmlich in meine gereizten, brennenden Augen.
Nur ich befand mich in diesem Zimmer und ich hatte keine Ahnung wie ich hierher gekommen war. Ich konnte nicht sagen, welche meine letzte Erinnerung war. Alles war Wirr in meinem Kopf.
Ich versuchte mich aufzurichten. Es schmerzte. Fürchterlich.
Nachdem ich meinen Versuch mich aufzurichten sofort wieder abgebrochen hatte, betrachtete ich meine Arme. Zwei Schläuche steckten im linken Arm. Eine durchsichtige und eine hellrote schlängelten sich durch die dünnen Schläuche und flossen in meinen Arm.
Ich hatte den dringenden Wunsch sie aus meinem Arm zuziehen. Nennt mich misstrauisch, doch ich wollte keine Flüssigkeiten in mir haben, von denen ich nicht wusste, was sie möglicherweise bewirken könnten. Soetwas wäre ja wie Geschlechtsverkehr mit Fremden ohne Kondom.

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:20von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte
Derek
Babum. Babumm. Babumm. Mein Herzschlag hallte wie ein Echo in meinen Ohren und wurde dabei immer lauter. Unruhig versuchte ich mich im Halbschlaf auf die Seite zu drehen. Ein scharfer Schmerz zuckte durch meinen Unterarm und ich keuchte erschrocken auf. Vorsichtig versuchte ich mich in eine Position zu zurückzudrehen, die nicht schmerzte. Erst jetzt bemerkte ich den unverkennbaren Krankenhausgeruch. Steril, fast beißend und durchtränkt von Desinfektionsmitteln. Langsam schlug ich die Augen auf, damit sie sich an das grelle Weiß gewöhnen konnten. Das laute Pochen meines Herzschlags trat in den Hintergrund und ich vernahm nun das ungleichmäßige Piepen des Geräts neben mir. In meinen Unterarmen steckte mehrere Schläuche, durch die entweder mein eigenes Blut abgezapft wurden oder mir seltsame Flüssigkeiten flossen, die zum Großteil durchsichtig waren.
Das Bedürfnis, die Schläuche aus meinem Arm zu ziehen war fast übermächtig. Was wurde mir hier überhaupt verabreicht? Ich konnte mich nicht erinnern, einen Unfall oder ähnliches gehabt zu haben. Schürfwunden oder ähnliches konnte ich auf den erste Blick nicht entdecken und gebrochen war anscheinend auch nichts.
Links neben mir befand sich ein roter Knopf. Vermutlich rief man dadurch wohl die Krankenschwester. Es wunderte mich, das noch niemand vorbei gekommen war. Die Fenster waren geschlossen und die weißen Vorhänge hatte man zugezogen. Geräusche, die sich außerhalb meines Zimmers befanden, konnte ich nicht hören. Vielleicht war es ja mitten in der Nacht? Mein Zeitgefühl hatte ich in diesem abgeriegeltem Raum völlig verloren.
"A lion doesn't concern itself with the openion of sheep" - Game of Thrones

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:22von Magnificence • Hobbit | 196 Beiträge | 1207 Punkte
Ariana
Plötzlich öffnete sich die Tür meines Zimmers. Eine vermummte Person trat ein. Die Person trug einen grünen, leicht durchsichtigen Kittel, der bis knapp zur Hälfte seines Unterschenkels reichte. Ein Mundschutz in der selben Farbe bedeckte die Hälfte seines Gesichts. Auf seinem Kopf fand ein weißliches Haarnetz seinen Platz, durch das die dunklen Haare des Mannes schimmerten. Seine Hände steckten in weißen Handschuhen. Es wirkte übertrieben. Normalerweise verkleideten sich Ärzte und Pfleger nicht so, wenn sie einem Patienten einen Besuch abstatteten.
"Was ist passiert?", wollte ich direkt wissen.
"Sie befinden sich im Krankenhaus", antwortete der Mann mir im nüchternen Tonfall und durchquerte den Raum, bis er direkt vor meinem Bett stand.
"Darauf wäre ich ja nie gekommen." Die Ironie in meiner Stimme war unüberhörbar - "Aber WIESO bin ich hier?"
"Sie sind krank", wich er aus - "Gleich werden Sie operiert, danach wird alles besser."
Er entfernte die Schläuche von meinen Arm und drehte Verschlusskappen auf die Öffnungen. Dabei landeten ein paar Tropfen meines Bluts auf seinem Handschuh.
Fast schon panisch starrte er auf seine behandschuhten Hände. Er eilte zum Waschbecken, zog sich die Handschuhe aus, die er direkt wegschmiss, wusch sich die Hände, desinfizierte diese und zog sich neue Handschuhe an.
Ich hob verwundert eine Augenbraue. Wieso stellte er sich so an? Es war nur Blut und keine ätzende Säure oder dergleichen.

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:22von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte
Derek
Gerade als ich den roten Notrufknopf drücken wollte, betrat eine völlig verhüllte Person das Zimmer. Zwar erkannte man, das es eine Krankenschwester war, doch war ich mir ziemlich sicher, dass Mundschutz, ein Haarnetz und ein bodenlanger Kittel nicht zur normalen Kleidervorschrift gehörte.
Statt einer Begrüßung steuerte sie direkt mein Krankenbett an und machte sich an den Schläuchen in meinem Arm zu schaffen. Dabei achtete sie peinlich genau jeden Hautkontakt zu vermeiden. Wozu trug sie dann ihre Handschuhe?
"Ich bin mir sicher, dass ich mir keine Vogelgrippe oder so eingefangen habe. Die letzten Tage, soweit ich mich erinnern kann, habe ich alleine in meiner Wohnung verbracht. Was soll die ganze Quarantäne-Nummer überhaupt die sie hier abziehen?", verlangte ich zu wissen, wobei ich versuchte mir meine Nervosität nicht so sehr anmerken zu lassen.
"Das ist alles nur zu ihrem Besten, keine Sorge", erwiderte die Schwester nur.
"Wissen sie, so schlecht fühle ich mich eigentlich gar nicht. Ich bin mir sicher, dass ich wieder nach Hause gehen kann."
"Nach ihrer OP können sie sicher wieder nach Hause gehen", erklärte sie mir in einem eigenartig gleichgültigen Ton.
Sollten Krankenschwestern nicht einfühlsamer sein? Außerdem konnte ich mich überhaupt nicht daran erinnern, krank geworden zu sein.
Die eisblauen, kalten Augen hatte sie konzentriert auf meine Arm gerichtet und zog nacheinander sämtliche Nadeln und Schläuche heraus. Das war mehr als nur unangenehm. Zum Schluss säuberte sie die Einstichwunden und klebte ein kleines Pflaster darauf.
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RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:24von Magnificence • Hobbit | 196 Beiträge | 1207 Punkte
Ariana
Der Mann kam wieder zurück zu meinem Krankenhausbett und löste die Stopper an den Rollen.
"Wo bringen Sie mich hin?", wollte ich wissen. Wie gesagt: Ein bisschen Misstrauen ist nie fehl am Platz.
"Ich bringe Sie in den Operationssaal für ihre OP", klärte er mich auf und schob mein Bett Richtung Tür. Es fühlte sich merkwürdig an in einem Bett geschoben zu werden - wie eine langweilige Achterbahnfahrt auf sehr weichen Sitzen. Zumindest war das Bett weich, wenn man es mit Achterbahnsitzen verglich. Ansonsten war das Bett ziemlich hart und unbequem. Fast zu hart um sich überhaupt Bett nennen zu dürfen. Typisch Krankenhaus.
"Ich hab doch noch gar nichts unterschrieben", stellte ich fest. Ich wollte wirklich nicht operiert werden, bevor ich über die Konsequenzen aufgeklärt wurde. Außerdem wollte ich wissen was überhaupt an meiner Gesundheit nicht stimmte.
Mittlerweile fühlte mich schon wieder ziemlich gut und meine Glieder schmerzten auch nicht mehr. Ich fühlte mich zwar ein wenig müde, doch sonst topfit.
"Wir haben die Einwilligung Ihrer Erziehungsberechtigten", antwortete mir der Mann.
Er log. Ich besaß keine Erziehungsberechtigten. Meine Eltern starben, als ich noch sehr jung war und ich wuchs in einem Kinderheim auf. Nun bin ich volljährig und somit meine eigene Erziehungsberechtigte. Nur ich konnte so etwas für mich unterschreiben - niemand sonst.
"Das kann nicht sein, da muss irgendwas falsch sein", begann ich und wollte ihn gerade aufklären wieso dies nicht möglich war, als er mich unterbrach:
"Bereden Sie das am besten gleich mit dem Arzt. Ich bin nur ein Pfleger."
"Ok", murmelte ich und seufzte kurz.
Widerstandslos ließ ich mich von dem Pfleger durchs Krankenhaus schieben, bis wir in einem Operationssaal ankamen.
"Die Ärzte werden gleich bei Ihnen sein", erklärte er mir - "Warten Sie solange hier."
"Ja, was bleibt mir auch anderes übrig?", murmelte ich.
Darauf bekam ich keine Antwort. Der Pfleger verschwand wortlos aus dem Raum.

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:24von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte
Derek
Mit emotionslosem Blick schob die Schwester mich den Gang entlang und bog gefühlte 100 mal ab. Nirgends waren Patienten zu sehen oder deren Angehörigen. Die einzigen Personen die ein und aus gingen waren die Ärzte und Pfleger. Allesamt vollkommen vermummt. Diesem Braten traute ich ganz und gar nicht. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! Eine OP kam überhaupt nicht in Frage. Nicht bevor ich eine anständige Erklärung bekommen habe und über Nebenwirkungen und Konsequenzen aufgeklärt worden war. Warum ich überhaupt operiert werden sollte, wusste ich auch noch nicht. Mein Leben würde ich ganz bestimmt nicht in die Hände irgendeines durchgeknallten Doktors legen, der am besten dann noch meine Organe weiter vertickte.
Die Bettherumschieberei hatte ein Ende gefunden, als wir im OP-Saal ankamen. Zu meiner großen Verwunderung war ich nicht allein.
Die Pflegerin schob mein Bett genau gegenüber von dem anderen Krankenbett hin. Mit den zerzausten Haaren und den tiefschwarzen Augenringen hatte ich meinen Gegenüber fast nicht mehr erkannt. Mir gegenüber lag Ariana höchstpersönlich. Das hatte mir gerade noch gefehlt! Na toll.
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RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:25von Magnificence • Hobbit | 196 Beiträge | 1207 Punkte
Ariana
Genervt und nervös lag ich im Operationssaal und war gespannt darauf endlich auf richtige Ärzte zu treffen, die mir eine Erklärung über meinen derzeitigen Zustand geben konnten. Schließlich hatte ich wirklich verdient zu erfahren was mit mir los war. Andererseits hatte ich gleichzeitig auch Angst. Was wäre, wenn ich eine tödliche Krankheit in mir tragen würde? Ich war zu jung und zu lebensfroh um zu sterben!
Plötzlich öffnete sich die Tür. Gespannt drückte ich mich ein kleines Stück mit den Ellenbogen hoch, um besser sehen zu können. Durch die Tür kam jedoch kein Arzt, sondern ein Patient, der - genau wie ich - in einem Krankenhausbett lag. Erst als der Patient neben mich gefahren wurde erkannte ich ihn: Es war Derek.
"Was machst du denn hier?" Ich konnte nicht unterdrücken, dass Gereiztheit in meiner Stimme mitschwang und mich zickig wirken ließ. Ich hasste diesen Typen.
Die Frau, die in reingeschoben hatte, war ebenso vermummt wie mein Pfleger.
"Die Ärzte werden gleich bei Ihnen sein", sagte sie mit den exakt gleichen Worten wie mein Pfleger es eben gesagt hatte. Danach verließ sie ebenfalls den Raum.
Das ganze Szenario kam mir verdammt Spanisch vor. Wieso waren wir jetzt zu zweit in dem Operationssaal? Zwei Leute gleichzeitig operieren konnten die Ärzte schließlich schlecht und das würde sicherlich gegen die Hygienevorschriften verstoßen.

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:26von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte
Derek
Zwei Leute auf einmal? Das konnte ich mir schlecht vorstellen. Vielleicht wurden sie auch nur hierher verlegt, weil ein anderer Patient unsere Zimmer gebraucht hatte. Obwohl das auch nicht wirklich Sinn ergab.
"Ich bin nur für dich hier, Süße."
Ich versuchte es spöttisch klingen zu lassen, doch am Ende klang es eher wie ein Knurren. Warum musste ausgerechnet SIE hier sein? Spielte irgendjemand uns einen bösen Scherz? Hoffentlich kam gleich jemand um ihr eine Narkose zu verpassen, oder noch besser, um mich wieder in ein anderes Zimmer zu verlegen.
Die Tür schwang auf und der langersehnte Arzt trat ein, flankiert von zwei muskulösen Pflegern. Die ernsten Blicke hatten die zwei Muskelprotze auf die weiße Wand hinter ihm gerichtet.
"Guten Tag Miss Hensley und Mister Alcide. Ich hoffe sie hatten bisher einen angenehmen Aufenthalt den Umständen entsprechend. Hat man Ihnen bereits erklärt warum sie hier sind?", begrüßte der Arzt sie mit einer überraschend sanften Stimme und musterte sie mit seinen dunklen Augen.
"A lion doesn't concern itself with the openion of sheep" - Game of Thrones

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:27von Magnificence • Hobbit | 196 Beiträge | 1207 Punkte
Ariana
Als die Wörter aus Dereks Mund quollen, hätte ich ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen, von einer hohen Klippe geschubst oder ihm mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten. Wenn möglich alles gleichzeitig. Und das obwohl ich normalerweise gegen jegliche Form von Gewalt war. Dieser Typ brachte die Furie in mir zum Vorschein. Ich hasste ihn mit jeder Faser meines Körpers.
"Nenn' mich nicht Süße", keifte ich ihn da - "So nennst du bestimmt auch deine Nutten und ich möchte echt nicht auf einer Stufe mit denen stehen."
Mein Blick durchbohrte ihn eisig. Ich hasste die Tatsache, dass er - trotz seines Krankenhausaufenthalts - noch gut aussah, wenn man mal von dem Pickel auf seiner Nase absah. Noch mehr hasste ich jedoch die Tatsache, dass er es zu wissen schien. Derek war einfach das perfekte Beispiel dafür, dass sich in einer schönen Hülle nicht zwangsläufig schönes Inneres verbergen muss. Trotz seines guten Aussehens, machte sein Charakter ihn für mich extrem unattraktiv.
Als die Tür aufschwang und ein Arzt den Raum betrat, entspannte sich meine Miene direkt.
"Also ich weiß leider gar nicht wieso ich hier bin. Und ich wüsste gerne wieso das da", ich deutete mit einem Kopfnicken abwertend zu Derek - "bei mir ist. Was haben wir?"

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:28von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte
Derek
Die Art wie sie mich anfunkelte, so voller Hass, fühlte sich gut an. Ich hatte dann das Gefühl, genau das erreicht zu haben, was ich hatte erreichen wollen.
"Ich brauche keine Nutten, alle Ladys die zu mir kommen, kommen freiwillig. Das ist ganz schön dreist zu behaupten ich hätte so was nötig. Halt lieber deinen Mund, Süße", zischte ich leise, aber noch gut verständlich für Ariana.
Auf solche zickigen Möchtegern-Prinzessinnen hatte er ohnehin keine Lust. Sie hielt sich für was Besseres, dabei war sie das kein Stück. Da konnte sie sich ihr gutes Aussehen sonst wo hin stecken.
"Falls ich wirklich hier bleiben muss, könnte ich dann ein Einzelzimmer haben. Es wäre wirklich eine Zumutung mit so einer launischen Person in einem Raum sein zu müssen. Außerdem will ich mir nicht noch irgendeine Krankheit holen, gesund sieht die nicht aus", bemerkte ich und zwinkerte dem Doktor verschwörerisch zu. "Sie wissen schon was ich meine."
Ausweichend nickte er nur und seufzte schließlich. "Um es auf den Punkt zu bringen: wir fürchten, dass sie sich mit einem höchst gefährlichem und tödlichem Virus infiziert haben, der im Moment noch nicht heilbar ist. Natürlich tun wir alles in unserer Kraft um ein Heilmittel zu finden.
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RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:30von Magnificence • Hobbit | 196 Beiträge | 1207 Punkte
Ariana
"Wenn du damit andeuten willst, dass ich eine Geschl'echtskrankheit habe, dann muss ich dich leider enttäuschen, denn ich habe keine. Da bist du wohl ganz alleine mit", zischte ich zurück - "Außerdem habe ich nie gesagt, dass du die Frauen bezahlst, drauf kamst gerade ganz alleine du. Ich meinte eigentlich, dass die Frauen, die freiwillig zu dir kommen Nutten sind, also im Sinne von dumm und niveaulos, nicht im Sinne von Prostituierten."
Ich wendete meinen Blick von ihm ab und sah nun den Arzt an, als er zu sprechen begann. Geschockt starrte ich ihn an, als dieser zu Ende gesprochen hatte.
"Wie bitte?", fragte ich irritiert nach - "Wo sollen wir uns den Virus denn geholt haben und woher wissen Sie das? Wie lange sind wir schon im Krankenhaus und wieso kann ich mich nicht an meine Einweisung erinnern?"
Irgendwo musste hier doch eine versteckte Kamera oder so etwas ähnliches sein. Das konnte doch nicht die Realität sein.
Nein. Nein. Nein. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben.
Der Arzt sah mich weiterhin ernst an und mir wurde klar, dass es kein schlechter Scherz war, sondern dass ich wirklich im Sterben lag - genau wie Derek.
Ich war den Tränen nahe und ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich wollte nicht sterben!
"Es tut mir sehr Leid für sie beide", beteuerte der Arzt - "Zu diesem Zeitpunkt wissen wir selbst leider noch nicht woher der Virus stammen könnte. Bis vor kurzem war er noch vollkommen unbekannt. Sie beide gehören zu den ersten Infizierten."
"Werden wir jetzt operiert?", wollte ich mit zitternder Stimme wissen und kämpfte weiterhin mit den Tränen. Eine von ihnen erkämpfte sich den Weg durch mein Auge und kullerte einsam und warm über meine Wange. Schnell wischte ich sie weg. Weinen vor Fremden war echt nicht mein Ding und vor Derek wollte ich keine Schwäche zeigen, sonst würde er es ausnutzen.

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:30von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte
Derek
Infiziert? Ich? Warum fühlte ich mich dann nicht so? Vielleicht war es ja so eine Art Frühstadium? Dann müssten jetzt meine Chancen auf Heilung noch am größten sein. Doch irgendwie hatte ich überhaupt nicht das Gefühl, dass dieser Arzt ihm helfen wollte. Wohl eher im Gegenteil. Das Mitleid und Schuldbewusstsein war dem Arzt doch förmlich auf die Stirn geschrieben! Entweder war es viel ernster als er uns sagte, also noch ernster. Oder unser Tod war schon endgültig für ihn. Doch warum fühlte ich mich dann so verdammt lebendig? Dieser schei'ß Arzt wollte uns doch einen Bären aufbinden!
"Wenn das so ein gefährlicher Virus ist, warum sehen wir dann keine Polizei? Die Behörde muss doch verständigt worden sein. Ansonsten wäre es doch viel zu gefährlich das irgendwelche Menschen dieses Krankenhaus betreten oder verlassen! Das alles kommt mir nicht gerade so vor, als würde es auf offiziellem Wege laufen!", wand ich entschlossen ein.
So leicht würde ich ganz bestimmt nicht sterben! Ich war doch noch viel zu jung und attraktiv um jetzt schon zu sterben. Als ich sah, das Ariana anfing zu weinen, verkniff ich mir ausnahmsweise einen Spruch und hatte sogar beinahe Mitleid mit ihr.
"Mir ist natürlich klar, das ihre Lage für sie beide nicht gerade rosig aussieht, aber sie dürfen nicht gleich die Hoffnung aufgeben. Und was das Betreten des Gebäudes angeht, kann ich ihnen versichern, dass niemand ohne Einverständniserklärung unserer Seite diese Einrichtung verlassen oder betreten kann. Dafür haben wir gesorgt."
"A lion doesn't concern itself with the openion of sheep" - Game of Thrones

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:34von Magnificence • Hobbit | 196 Beiträge | 1207 Punkte
Ariana
Ich atmete tief ein und aus. Vielleicht war alles ja nur ein Traum. Möglicherweise lag ich eigentlich gerade in meinem kuscheligen Bett und träume süß vor mich hin. Vielleicht ... Möglicherweise ... Doch solange ich mir dessen nicht absolut sicher war, sollte ich keine Zeit mit unnötigem Rumgeheule vergeuden, sondern für mein Leben kämpfen und stark sein.
"Ist es nicht gefährlich mich und Mister Alcide in einen Raum zusammen zu stecken? Es wäre ja möglich, dass er viel stärker von dem Virus befallen ist als ich und ich mich dadurch nur noch doller anstecke und sich meine Lage verschlechtert", bemängelte ich kritisch.
"Wenn Sie infiziert sind, dann sind Sie infiziert, da tut es nichts zur Sache, ob sie Kontakt zu einem anderen Infizierten haben oder nicht", erklärte er mir. Er wirkte nervös - wie ein kleines Kind, das seinen auswendig gelernten Text vor einer Gruppe von Zuhörern aufsagt.
"Was sind die Symptome?", erkundigte ich mich. Erstmal musste ich mir einen Überblick beschaffen.

RE: Magnificence & Unbowed
in ➤ Risk of Epidemics ► Start 22.08.2015 16:46von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte
Derek
Gespannt sah er den Arzt an, der wohl noch die richtigen Worte suchte um Arianas Frage zu beantworten.
"Mit leichten Kopfschmerzen fängt es an, danach tritt das Nasenbluten an - da einige Blutgefäße platzen - nun ja, wir sind uns da noch nicht so sicher. Schließlich gehören sie zu den wahrscheinlich ersten Infizierten überhaupt, das sind also alles Theorien die durch Fakten bisher noch nicht widerlegt werden konnten. Einige der Infizierten haben plötzlich große angeschwollene Lymphknoten gehabt, vor allem am Kopf. Außerdem Übelkeit, bis zum Erbrechen des gesamten Mageninhalts und des Spucken von Blut. Doch das waren nur die Symptome. Die meisten erlagen etwas anderem, genau können wir es erst sagen, wenn wir eine genaue Autopsie durchführen können", erklärte er langsam während er meinen Blicken auswich und auf seine Stiefelspitzen starrte.
"Ohne unsere Einverständniserklärung dürfen sie uns doch nicht einfach operieren, oder? Das ist immer noch mein Körper!"
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