#151

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 26.09.2015 17:08
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Jetzt sollten sie doch aber zumindest für eine Nacht sicher sein. Miles lehnte sich vorsichtig gegen die Wand neben der Tür, lauschte einen Augenblick bis Alexis Worte ihn zurück ins Hier und Jetzt und in dieses Zimmer holten.
Langsam nickte er auf ihre Frage hin: "Ja, alles okay." Es war alles okay, vermutlich nur ein kleiner Schrammer, er konnte immerhin nicht laufen und der Schmerz ebbte auch schon wieder langsam ab. Größtenteils zumindest. Jetzt in dieser Dunkelheit würde es sowieso nichts bringen nachzusehen ob irgendwas war - erkennen tat man da sowieso nichts.
Erneut glitt sein Blick zu der am Boden liegenden - naja oder ehemals am Boden liegenden. Er fragte sich zwar wie sie es geschafft hatte, aber sie saß. Auf den Knien und ziemlich zerzaust sah sie aus. Das erste Mal musterte er sie näher; die dreckige, teilweise zerrissene Kleidung, die strähnigen Haare und die spröden Lippen. Alles an ihr ließ darauf schließen, dass sie schon geraume Zeit hier draußen sein musste. Keine Entschuldigung für das was sie getan hatte - kein bisschen; aber er wollte sich nicht einmal vorstellen wie es sein musste, hier draußen, alleine.
"Wir sollten uns ausruhen - wobei ich denke, dass einer immer zum wache halten wach bleiben sollte - ich übernehm' gern die erste Schicht." teilte er sich den anderen Beiden mit, wandte den Blick wieder von der Blondine ab und Alexis und Derek zu.

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#152

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 26.09.2015 17:19
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Derek

Seufzend ließ er sich in den Sessel fallen. In Blondis Lage konnte er sich versetzen, ja, aber er wollte es nicht. Am Ende hatte er noch Verständnis für sie. Da spielte es auch keine Rolle, dass sie ein sehr hübsches Gesicht und wahrscheinlich auch genügend Grips hatte. Hier draußen zählten solche Feinheiten wohl eh nicht mehr.
"Nein, legt euch ruhig hin. Ich werde wahrscheinlich sowieso nicht einschlafen können", murmelte er seufzend und ließ den Kopf zurückfallen. Seine Kehle war wie ausgetrocknet und sein Magen knurrte bereits. Die Kleidung die er trug war auch nicht gerade praktisch. Alexis machte es sich währenddessen auf der Matratze gemütlich und sah dann abwartend Miles an. Neugierig verfolgte er das Geschehen. Solange kannten sich die beiden doch noch nicht, oder?


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#153

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 26.09.2015 23:44
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Ein wenig zuckte er mit den Schultern. Ihm sollte es egal sein, wenn Derek sowieso nicht schlafen konnte, dann würde Miles natürlich gegen eine Mütze Schlaf nicht nein sagen.
Alexis machte es sich dann auch schon auf der Matratze bequem, sah abwartend zu ihm - wobei Miles sich sowieso zu ihr gesellt hatte. Matratze war eben doch deutlich bequemer als der blanke Boden oder sonst was in diesem Raum. Deswegen ließ er sich wenig später auch schon auf die Matratze sinken, zuerst sitzend, dann auf den Rücken, bevor er nochmal zu Derek sah: "Weck' mich, falls du doch schlafen möchtest - oder wenn was ist." Das war zwar normalerweise selbstverständlich, aber sicher war sicher und er sollte bloß nicht auf die Idee kommen Held spielen zu müssen. Hier draußen war jeder wichtig.
Dann schob er Alexis die Decke zu, die er unten gefunden hatte. Ja, sie hatte einige Löcher, aber sie war besser als nichts. Und Frauen waren bekanntlich deutlich verfrorener als Männer es waren. Dabei konnte er sich noch ein leises, nur für ihre Ohren bestimmtes "Ich lass nicht zu, dass dir irgendwas passiert" nicht verkneifen, lächelte sie sanft an, bevor er sich in eine halbwegs bequeme (die Matratze war echt im Eimer und auch nicht sonderlich bequem) Position drehte.

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#154

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 26.09.2015 23:54
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Die Decke breitete sie so aus, dass auch Miles etwas davon abbekam. Als er sie anlächelte, wurde ihr förmlich warm ums Herz. "Danke...Für alles", murmelte sie schließlich ernst und versuchte dann auch zu schlafen.
Wenn sie nicht diesen Auftrag von ihrem Vater angenommen hätte, hätte ihr Vater wahrscheinlich Miles nicht ausgewählt als ihre Begleitperson, was sozusagen bedeutete, dass wenn Alexis nicht wäre, Miles jetzt um einiges besser dran wäre. Der Gedanke spukte ihr schon länger im Kopf herum, nur dass sie ihn bis jetzt gut verdrängt hatte. Das schlechte Gewissen überkam sie vor allem dann, wenn er einfach er war, so wie sie ihn kannte und sich so um sie kümmerte. Hier draußen alleine zu sein musste schrecklich sein, weswegen sie wirklich froh war, dass sie jemanden Vertrautes dabei hatte, auch wenn er wegen ihr hier versauern musste. Ziemlich egoistisch von ihr und sie war auch nicht gerade stolz auf sich.
Das die Blondine, die gefesselt auf dem Boden saß, einiges durchgemacht haben musste, stand wohl außer Frage. Hier draußen zu sein war schrecklich, aber dann auch noch alleine...Sie musste ganz schön taff sein. Trotzdem fragte sie sich, wie viel Menschlichkeit bei der Fremden noch übrig geblieben war. Olivia hatte sie kaltblütig niedergestochen.


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#155

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 00:06
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Miles.

Für alles? Dafür, dass er ihr auf die Nerven ging. Dafür, dass sie ihn gefühlte tausend Male dazu ermahnen musste nach ihrer Geschwindigkeit zu spielen und nicht nach seiner. Dafür, dass er mit seiner Ex rumgeknutscht hatte, obwohl er mit ihr zusammen war? Miles hatte deswegen noch immer nicht unbedingt ein schlechtes Gewissen. Sicher, hätte Alexis das getan wäre er wahnsinnig sauer darüber gewesen, aber letzten Endes war nicht Alexis es gewesen sondern Miles und oberflächlich wie er in dieser Situation war, empfand er das als weniger schlimm.
Jetzt beschloss er sich aber erst einmal am Schlaf zu versuchen, schloss die Augen und war tatsächlich auch kurz darauf schon eingeschlafen. Er war einfach Müde. Die letzten Nächte hatte er kaum ein Auge zu bekommen. Die Situation war zwar wohl weitaus gefährlicher als in dem sicheren Zimmer, aber letzten Endes fühlte er sich hier wohler - freier. Wie auch immer.
Und irgendwie vertraute er Derek. Wieso konnte er nicht sagen, im Grunde war er ihm noch immer nicht sonderlich sympathisch. Aber es war einfach so. Er vertraute darauf, dass er sie weckte, wenn es brenzlig wurde und nicht einfach zurück ließ.

Solveig.

Sie war müde, ihre Schultern taten weh und die Situation, der Boden die sitzende Position - das war einfach nur total unbequem. Und während die zwei Turteltäubchen es sich auf der Matratze gemütlich machten, ihrer Matratze wohlgemerkt, saß dieser Derek wie der King höchstpersönlich in dem Sessel - naja, nicht unbedingt erhaben. Eher niedergeschlagen und fix und fertig. Sie hätte eine Wette abschließen können, dass er spätestens ins zehn Minuten auch ins Land der Träume abgedriftet war.
Wieder drehte sie ihre Hände, versuchte das raue Seil los zu werden, das darum gebunden war - vergebens. Dabei lockerte es sich aber zumindest ein wenig und mit reichlich Kraft und ein wenig Glück würde sie das eine Handgelenk vielleicht sogar hindurch gezogen bekommen.
Aber selbst wenn sie das schaffte, würde sie hier wohl kaum unbemerkt heraus kommen, zumal dort draußen sicherlich schon die Kannibalen lauerten. Nicht die besten Aussichten also für die Blondine. Wenigstens schaffte sie es irgendwann von den Knien auf den Hintern zu rutschen und sich mit dem Rücken an der Wand anzulehnen, bevor sie zum Fenster blickte. Schlafen war momentan keine Option.

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#156

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 00:25
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Derek

An Schlaf war im Moment nicht zu denken. Abgesehen davon, dass er um ehrlich zu sein Schiss vor Alpträumen hatte. Er wusste genau, dass er dann wieder Livs toten Körper vor Augen haben würde und das wollte er sich selbst nicht noch einmal antun. Im Moment war er dankbar, dass er einen klaren - und vorallem leeren Kopf hatte. Er war einfach so konzentriert auf etwas, dass er alles andere um sich herum vergessen konnte. Außerdem versuchte er sich auch emotional von sich selbst abzuschotten. Dann hatte er wieder ein funktionierendes Hirn, besaß rationales Denken und hatte einen viel größeren Überlebenswillen. Das hatte er früher, als er klein war, gemacht als ihre Mutter gestorben war. Er hatte einfach alles sachlich und neutral betrachtet. Was für ein Kind ziemlich ungewöhnlich und fast schon krank war.
Die Blondine saß bestimmt nicht bequem, so wie die immer umher rutschte. Derek dachte im Traum nicht daran, ihre Fesseln etwas zu lockern oder ihr gar den freien Platz im Schaukelstuhl anzubieten. Sie hatte es nicht anders verdient.


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#157

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 01:11
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Solveig.

Zwei Tage. Zwei bescheuerte Tage kam sie zu absolut nichts. Nicht, als wäre die Situation im Allgemeinen schon beschissen genug, nein - die drei dachten auch gar nicht daran Solveig dauerhaft ihre Fesseln zu ersparen, dabei müssten sie doch mittlerweile bemerkt haben, dass sie nicht darauf aus war abzuhauen, oder sie zu hintergehen - und selbst wenn, dann hielten ein paar Fesseln sie doch auch nicht davon ab.
Wenigstens war sie nicht verhungert oder verdurstet, denn was das betraf bekam sie zumindest einen Teil von dem ab, was sie den drei zeigte. Immerhin wären sie ja aber ohne sie auch gar nicht an das Dosenfutter gekommen - es war also praktisch das mindeste.
Jetzt gerade, die Sonne hatte gerade ihren höchsten Punkt hinter sich gebracht, fühlte sich Solveig aber sichtlich unwohl in ihrer Haut, dabei konnte sie gar nicht so recht sagen was der Grund dazu war. Vielleicht auch nur, weil die dunklen Wolken am Himmel in der Ferne auftauchten und bedrohlich schnell nahe kamen. Sie wusste es nicht, aber in letzter Zeit hatte sie gelernt auf ihr Bauchgefühl zu hören - meistens lag es richtig.
"Nimm mir die Fesseln ab.." forderte sie mit ruhiger, aber fester Stimme. Egal an wen der Drei, irgendwer würde sie schon gehört haben. Aber so würde sie sich nicht verteidigen können, wenn es hart auf hart kam, so viel war klar.
Miles blickte sie nur teilnahmslos an, zuckte dann aber mit den Schultern, machte aber keinen Finger krumm. Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf seinen Weg und blickte nach vorne. Sie kamen langsam dem Schutzwall näher, waren gerade in einem kleinen verlassenen Dorf, in dem Solveig bis dato nur zwei Mal gewesen war. Und zwar als sie auf dem Weg zur Mauer gewesen war und letztlich auch wieder zurück, weil es - wie sie den Dreien gesagt hatte - keine Chance gab die Mauer zu durchdringen, sie hatte es versucht, das konnten die ihr glauben. Taten sie aber offensichtlich nicht - wäre sie aber sonst noch hier in diesem Drecksloch und würde sich das antun?

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#158

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 01:27
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Die Sonne prallte ihr genau in den Rücken. Bestimmt würde sie genau dort morgen einen Sonnenbrand haben. So gut es ging versuchte sie den Kragen ihrer Bluse nach oben zu rücken um die Haut zu schützen.
Auf Sols Bitte - oder Forderung - hin tippte sie sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. "Ja ne ist klar. Anscheind stichst du gerne brünette Frauen ab. Und fallst du es noch nicht bemerkt hast - ich bin brünett."
Damit war für sie das Thema erledigt. Sie würde ganz bestimmt nicht so schnell krepieren. Vor allem nicht hier und jetzt. Was wollte sie damit überhaupt bezwecken?
Derek ignorierte die Blondine anscheinend völlig, da er nicht einmal den Kopf zu ihr drehte. Das konnte ihr nur recht sein. Dieses Geisterdorf war wirklich unheimlich. Es musste einmal eine kleine, niedliche Vorstadt gewesen sein. Die Häuser standen alle dicht an dicht, hatten einen Vorgarten und breite Straßen. Nun wucherten aus allen Ecken und Löchern sämtliches Gestrüpp. Alles sah völlig verwahrlost aus.
Jetzt mussten sie nur noch einmal abbiegen und dann mussten sie das Dorf hinter sich gelassen haben. Als sie um die Ecke bogen, beschlich Alexis ein mulmiges Gefühl. Irgendetwas stimmte hier nicht. Aber was? So weit sie sehen konnte, war alles normal.


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#159

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 01:41
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Solveig.

Wieso war ihr das eigentlich klar gewesen? Grummelnd biss sie sich auf die Unterlippe, konnte sich aber ein "Dein Kumpel da drüben hat immer noch mein Messer, ich bezweifle also, dass ich dir überlegen wäre. Ganz davon abgesehen würden die Beiden dir wohl sofort zur Hilfe eilen - ich bin nicht lebensmüde."
Solveig versuchte sachlich zu klingen, einen gewissen Unterton konnte sie allerdings nicht verhindern. Stattdessen versuchte sie nochmal mit ein wenig Gewalt ihre Hände - selbstverständlich erfolglos - aus den Fesseln zu befreien, während Miles Alexis den Arm um die Schultern legte und sie dichter an sich heran zog. Es wirkte auf die Blondine ein wenig so, als wolle er sie damit einfach ein wenig beruhigen. Ob es nun so war oder nicht wusste sie nicht, immerhin kannte sie sie kaum. Eigentlich gar nicht, weil niemand auf die Idee kam sich mal näher mit ihr zu beschäftigen, was echt deprimierend war. Allerdings noch immer besser als alleine zu sein.
Noch immer malträtierte sie nervös ihre Unterlippe mit den Zähnen, wobei sie sich mittlerweile nicht nur unwohl fühlte, sie fühlte sich beobachtet. Sie konnte regelrecht spüren, wie Gefahr, Angst und Tod in der Luft lagen. Das mussten die doch merken - die mussten sie doch los binden!

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#160

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 01:58
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Derek

Irgendetwas war nicht richtig an diesem Ort. Unruhig sah er sich immer wieder zu allen Seiten um. Er konnte die Unruhe der Blondine gut verstehen, würde ihr aber auch nicht helfen.
Der Geruch von Verwesung und Blut lag in der Luft, er wehte ihnen sozusagen mit dem Wind entgegen. Er zog das Messer, das er zuvor jeden Abend an einem Stein notdürftig geschleift hatte - und hielt es vor sich. Das ein oder andere Buch hatte er gelesen über Karate, Messerkämpfe und Judo. Das Einzige was er wirklich körperlich trainiert hatte, war boxen gewesen und das auch nur dann, wenn er dazu Lust hatte.
Die Theorie würde ihm in einem echten Kampf wohl kaum helfen. Trotzdem verlieh das Messer ihm ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Er merkte, wie sich Alexis ein wenig enger an Miles schmiegte. Genervt verdrehte er die Augen. Die beiden gingen ihm schon seit Tagen gewaltig auf die Nerven mit ihrer zurückhaltenden Gefühlsduselei.
Plötzlich strömten links und rechts aus den gut erhaltenen Häusern mehrere Menschen. Nein, keine Menschen. Das Blut klebte ihnen an den Händen, zeigte sich verkrustet im Shirt und in den Haaren und vor allem am Mund, was echt widerlich war. Sie gingen jedoch nicht wie Zombies, sondern bewegten sich fast so schnell wie normale Menschen. In ihren Händen befanden sich selbst gebastelte Waffen, Stöcke oder einfach nur eine Glasflasche. Oh Scheiße! Sie waren den Kannibalen direkt in Falle getappt. Mit einem leisen, drängenden Murmeln warnte er die anderen und bewegte sich mit großen Rückwärtsschritten fort von der Kannibalen Armee.


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#161

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 08:49
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Solveig.

Scheiße! Scheiße, Scheiße! Erschrocken war sie zusammengezuckt als die ersten der Kannibalen aus den verrotteten und heruntergekommenen Häusern gelaufen waren. Sie hatte es doch gewusst und sie hatte verdammt nochmal nicht grundlos darum gebeten, dass sie sie losbanden.
Kaum traf sie Leute, schon war es vorbei mit dem Leben. Wie sollten sie den Teilen denn entkommen? Vor allem sie, mit auf dem Rücken gefesselten Hängen, hm? Das war zum kotzen. Vielleicht kam ja jetzt noch jemand auf die Idee sie loszubinden - schien aber nicht so, genauso wie Derek machten nämlich auch schon die beiden Anderen einen Abflug. Wobei sie bei dem Tempo nicht voran kommen würden, nicht entkommen würden, so viel stand fest.
"Ich weiß ja nicht wie ihr das seht - aber ich will nicht gefressen werden und meiner Erfahrung nach hilft rennen und nicht kriechen", fauchte sie die anderen an, bevor sie sich umdrehte und die Beine in die Hand nahm.. war irgendwie nur doof mit den Händen, die eben gefesselt auf ihrem Rücken waren. Machte die Situation definitiv nicht einfacher..

Miles.

Oh nein, er würde hier nicht verrecken, zumindest nicht durch die Hand der Kannibalen. Er würde sich bestimmt nicht fressen lassen - so würde er nicht von dieser Welt gehen, ganz bestimmt nicht. Auf jede andere Art und Weise, aber nicht auf diese. Genauso wenig wie Alexis, die abrupt stehen geblieben war und die Miles jetzt auch wieder los gelassen hatte.
Sein Herz raste und er konnte nicht leugnen, dass er riesige, wahnsinnige Angst hatte. Ja, er hatte Angst, aber keine lähmende Angst. Angst, die den Überlebenswillen in ihm aufflammen ließ und den Willen alles dafür zu tun aus dieser Situation hier wieder heil heraus zu kommen - gemeinsam mit Alexis. Etwas anderes stand erst gar nicht zur Debatte. Und eigentlich wollte er auch Derek nicht verlieren, die Blondine war da noch das kleinste Übel. Wobei sie sie nun dazu anhielt die Beine in die Hand zu nehmen, was sie selbst auch tat. Dabei ärgerte sich Miles fast, dass er auf ihre Frage mit dem losbinden nicht reagiert hatte. So waren ihre Chancen weitaus geringer. Auch wenn sie Olivia umgebracht hatte und das unverzeihlich war, so hatte seiner Meinung nach kein Mensch diesen Tod verdient. Vollkommen egal was er oder sie angestellt hatte.
Dabei war er im Moment noch so fixiert auf diese Menschenfresser, dass erst noch einige Sekunden verstrichen, ehe er ein "Los, lauf!" an Alexis weiter gab, sich umdrehte und rannte.

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#162

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 11:33
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Alexis

Die Angst bei lebendigem Leibe gefressen zu werden gab ihr einen riesigen Adrenalin Kick. So schnell sie konnte holte sie zu Miles auf und hielt sogar vom Tempo her mit. Das sich bereits meldende Seitenstechen ignorierte sie so gut es ging. Immer wieder warf sie einen Blick hinter sich. Die Kannibalen folgten ihnen mit einem ohrenbetäubenden, unmenschlichem Brüllen.
Wie entkamen sie dieser Falle nur? Wenn sie Pech hatten, kamen ihnen von der anderen Seite auch Kannibalen entgegen. Aber konnten diese Wesen auch strategisch denken? Mhm.
Ohne anzuhalten bogen sie wieder, jetzt in Richtung Wald. Bei dem anderen Weg, den sie hierher genommen hatten, würden sie tagelang nichts und niemanden begegnen und im Wald hatten sie wenigstens die Möglichkeit sich zu verstecken. Hoffentlich fand ein Grizzlybär sie nicht vor den Kannibalen, auch wenn ihr der Bär sogar fast lieber war.

Derek

Genau wie die anderen nahm er die Beine in die Hand. Ein Stückchen hinter ihm lief die Blondine. Wegen ihren Fesseln kam sie wohl nicht so schnell voran wie sie. Sie zu entfesseln kostete zu viel Zeit. Für dieses Miststück würde er ganz bestimmt nicht sein Leben opfern. Er spielte sogar mit dem Gedanken, ihr ein Bein zu stellen um sich selbst und den anderen beiden mehr Zeit zu verschaffen. Der Tod der sie dann erwarten würde war jedoch so barbarisch und schrecklich, dass selbst Derek es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte.
Fluchend bemerkte er, wie natürlich genau jetzt die Schnürsenkel seiner Schuhe sich lösten. Anhalten war so ein großes Risiko, dass er einfach weiter lief. Nun kamen die Wälder in Sicht. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass wenn sie die Waldgrenze erreicht hatten, einigermaßen sicher waren. Oder wenigstens eine Chance hatten zu entkommen.
Genau in dem Moment, wo er sich zu den Kannibalen nach hinten umdrehte, fiel er der Länge nach hin. Er war genau jetzt auf die Schnürsenkel getreten. Der Aufprall war schmerzhaft, da er sich ziemlich heftig den Kopf stieß und sich sicher war, dass sein Knöchel verstaucht war. Dabei riss er aus versehen Sol mit sich zu Boden, die direkt hinter ihm gewesen war.


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#163

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 11:45
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Solveig.

Im Wald würden zwar sie ebenso langsamer voran kommen, aber genauso die Kannibalen und das war wohl wirklich die größte Chance die sie hatten. Gehabt hatten. Denn kaum keimte in Sol ein wenig Hoffnung auf, wurde sie auch schon unsanft und mit einem erschrockenen Schrei zu Boden gerissen, weil direkt vor ihr Derek fiel - aus welchem Grund auch immer, sie hatte davor nur darauf geachtet nicht selbst hinzufliegen. So viel also zu dem Thema.
Ihr Herz schien zu explodieren, während sie versuchte wieder aufzustehen. Vergebens. In der Panik war es schier unmöglich ihren Körper so unter Kontrolle zu bekommen, dass sie es schaffte sich auch nur in eine sitzende Position zu hieven. Außerdem tat ihr alles weh - wobei das ohne die Fesseln kaum ein Hindernis gewesen wäre. Lieber rannte sie unter Schmerzen, als dass sie sich den Kannibalen zur Nahrung vorwarf. Aber eine andere Wahl schien sie gerade gar nicht zu haben. War es das jetzt echt gewesen?
Ihr gesamter Körper bebte unter den Versuchen aufzustehen, als sie auch schon gefühlt tausende von Händen an ihrem Körper spürte, die sie auf die Beine zerrten, dabei unmenschliche, erfreute, begierige Laute von sich gaben.

Miles.

Sie waren nur noch wenige Meter vom Waldrand entfernt, als ein heißerer Schrei an seine Ohren drang, der Miles - ohne dass er es wirklich beabsichtigte - sofort zum stehen brachte und ihn dazu drängte sich umzusehen.
Was er allerdings zu sehen bekam ließ Übelkeit in ihm aufkommen. Derek und die Blondine waren gestürzt, die Kannibalen stürzten sich beinahe wie ein wild gewordener Rugby-Mott auf die beiden, sodass sie ihm schon bald den Blick auf sie verwährten. Er wusste, rein der Vernunft wegen, dass den Beiden wohl nicht mehr zu helfen war und er lieber weiter laufen sollte, froh sein sollte, dass sie für den Augenblick allesamt abgelenkt schienen.
Aber erst der Gedanke an Alexis und das er ihr versprochen hatte, dass ihr nichts geschehen würde, rissen ihn aus seiner Starre, ließ ihn den Blick von dem Geschehen nehmen und nach Alexis Hand greifen, nachdem er zu ihr aufgeholt hatte, sodass er sie mit sich kurz darauf in den Wald ziehen konnte. Dabei macht sich dennoch ein wahnsinnig schlechtes Gewissen in ihm breit. Kaum auszuhalten.

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#164

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 11:59
von Unbowed • Hobbit | 490 Beiträge | 2869 Punkte

Derek

Er wurde von mehreren dreckigen, blutigen Händen beprapscht. Sie sahen ihn alle an, als würden sie ihn am liebsten gleich in den Ofen stecken, zusammen mit Kartoffeln und Karotten. Aber Rohverzehr war wohl eher deren Art.
Ohne zu zögern griff er nach dem großen Stein rechts von ihm und zog diesen dem Kannibalen über den Kopf, der ihm am nächsten war. Als er kurz frei war und er schon wieder halb auf den Beinen stand, wurde er an seinen Füßen wieder auf den Boden gezerrt.
Jedoch biss keiner der Kannibalen sie oder packte Gabel und Messer aus - keine Ahnung wie die üblicherweise Menschen aßen. Stattdessen wurde Derek und die Blondine an den Füßen über den Sand gezogen. Sie hatten keine Chance. Rechts, links, hinten und vorne standen sie um sie herum. Sie waren chancenlos umzingelt. Als Derek sah, dass es keinen Sinn mehr machte sich zu wehren, ließ er sich einfach vorwärts schleifen.
Mit seinem Leben versuchte er gerade abzuschließen, das würde nämlich nicht mehr besonders lange währen. Schlechtes Gewissen überkam ihn, als er daran dachte, wenigstens nicht alleine zu sterben und Sol mit sich in den Tod zu ziehen.


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#165

RE: Mo. & Unbowed

in ➤ The Rebellion ► Start 27.09.2015 12:12
von Mo. • Gollum | 103 Beiträge | 515 Punkte

Solveig.

Sie wollte nicht sterben. Zumindest nicht so. Dann sollte Derek ihr lieber mit dem Messer den Gar aus machen, so wie sie es mit seiner Schwester gemacht hatte. Aber sie wollte nicht mit Haut und Haaren verspeist werden. Wurde sie allerdings auch nicht. Nicht jetzt zumindest. Nur mit geschleift über den sandigen, harten Boden.
Sie hatte noch nie mitbekommen, wie jemand von den Kannibalen mitgezerrt wurde. Ohnehin hatte sie natürlich versucht ihnen einfach aus dem Weg zu gehen und das auch relativ gut geschafft - wie man sah, sonst würde sie jetzt immerhin nicht noch leben. Auch wenn ihr Leben gerade wirklich auf der Kippe stand. Ganz offensichtlich. Deswegen wusste sie aber auch nicht was weiter geschehen würde und diese Ungewissheit war wirklich wahnsinnig erdrückend.
Außerdem kam ihr das alles vor wie eine Ewigkeit, bevor sie los gelassen wurden, wenig später eine schwere Tür hinter ihnen zufiel und Solveig im ersten Moment nicht einmal die Kraft dazu fand sich in irgendeiner Weise noch einmal daran zu versuchen sich aufzusetzen oder anderweitig zu bewegen. Sie war einfach nur müde, erschöpft und ihr tat noch immer alles weh. Jeder Muskel ihres Körpers war völlig verkrampft, sie musste wohl genauso wie Derek auf den freu gewesenen Hautstellen schrammen und Kratzer haben, weil diese... unmenschlichen Dinger sie über den rauen, dreckigen Boden gezerrt hatten.
Außerdem fiel ihr erst nach einigen Augenblicken auf, dass das gar kein Raum, sondern eher etwas wie ein Käfig war. Eine Zelle oder so etwas. Und in zwei angrenzenden Zellen - alle waren nicht befüllt - saßen weitere Menschen. Drei um genau zu sein, die panisch und völlig verängstigt da saßen und sie anstarrten. Wenigstens war kein bekanntes Gesicht dabei, dachte sie sich, als sie nun doch den Versuch startete sich aufzusetzen. Von Derek brauchte sie wohl keine Hilfe zu erwarten.

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