Lucie

Gott, seit wann war Jax denn so.. herrisch und beinahe gebieterisch? Klar machte er gern mal den ein oder anderen Spaß, den er sich nicht nehmen lassen wollte und den ich ihm auch niemals nehmen würde, aber dass er mir regelrecht den Mund verbat und meinte, dass ich gefälligst still sein sollte.. Das war echt irritierend, bedachte man, dass er sonst eigentlich schon anders drauf war. Nun verhielt er sich aber doch ganz schön anders.
Wenig später hatte er mir zwar mein Top ausgezogen, meine Handgelenke lagen dann aber auch schon längst wieder in dem relativ festen Griff seiner Hände. Dennoch schloss ich für einen Moment die Augen, als seine Finger über mein Schlüsselbein strichen, was doch ein ziemlich angenehmes Gefühl in mir auslöste. Und dann war ich auch recht bald mein Höschen los, wobei ich nun nicht anders konnte als mich ein wenig zu winden- ich fühlte mich seinem Blick schutzlos ausgeliefert.

Lucie

Sein Lachen ließ mir einen erneuten eiskalten Schauer über den Rücken laufen, während ich ihn mit leicht geweiteten, blauen Augen ansah. Das Lachen war wirklich mehr als untypisch für Jax und nun fühlte ich mich noch ausgelieferter, schutzloser und unwohler als eh schon in meiner Haut. Nein.. irgendwas war komisch. Aber nur was, verdammt? Auch seine Worte trugen nicht gerade dazu bei, dass ich mich beruhigte, es wurde eher noch schlimmer. Dass er anschließend meinen BH öffnete und ihn mir vom Körper zog, mich anschließend regelrecht von Kopf bis Fuß musterte, ließ nun doch ein wenig die Angst in mir aufsteigen. Was lief hier nur falsch? Augenblicklich rucktelte ich erneut ein wenig mit meinen Händen, zog nun allerdings auch energischer und fester an meinen Händen- loslassen tat er mich aber immer noch nicht. "Lass mich los, bitte.. Ich glaub, das ist doch keine so gute Idee.." Nein, das hier ging einfach viel zu schnell und wirklich alles andere als freundlich oder gar liebevoll zu.

Lucie

Warum um alles in der Welt war er denn plötzlich so komisch drauf? Warum verhielt er sich so.. bestimmerisch, arrogant und herrisch? Das hatte er echt noch nie gemacht und wenn er es mal getan hatte, dann hatte er es nie ernst gemeint. Aber jetzt? Jetzt behandelte er mich total herablassend und nahm es sich auch noch heraus, seine Hand an meine Kehle zu legen und doch schon ein wenig leicht zuzudrücken. Was sollte das denn? Was erhoffte er sich denn dadurch? Ich hatte mich auf einen schönen Abend gefreut und jetzt führte er sich total komisch auf. Der Griff um meine Handgelenke schmerzte schon längst, weshalb ich es doch erstmal kurzzeitig wieder ließ, mich dagegen aufzulehnen. Dennoch fühlte ich mich absolut unwohl in meiner Haut, wie ich da so splitterfasernackt unter ihm auf der Couch lag. "Hör auf, Jax, das ist jetzt echt nicht mehr witzig.. Du tust mir weh!"

Lucie

Eigentlich hatte ich gehofft, dass er sich doch noch irgendwie umstimmen lassen würde, dass er mich loslassen würde und dass er dann einfach wieder der alte Jax sein würde und nicht der, der hier gerade echt seltsame Dinge tat und sagte. Aber anstatt dass das passierte, kam es ganz anders. So schnell konnte ich gar nicht schauen oder gar reagieren, da hatte seine Hand mir auch schon ins Gesicht geschlagen und mir entkam ein schmerzliches Stöhnen, als sich der Schmerz an meiner linken Gesichtshälfte ausbreitete. Diese schien regelrecht zu glühen, während meine Ohren rauschten und ich seine Stimme zuerst nur wie durch Watte wahrnahm.
Geschockt schaute ich den jungen Mann mit meinen geweiteten blauen Augen an, während meine Brust sich nun doch ein wenig panisch hob und senkte. Was zum Teufel war denn in ihn gefahren?! Augenblicklich versuchte ich meine Oberschenkel ein wenig zusammenzupressen, nur leider war noch immer eines seiner Knie zwischen meinen Beinen, sodass mir das nur halbwegs gelang, aber das war mir in dem Moment auch egal.

Lucie

Wie konnte er da nur so amüsiert und belustigt lachen? Er hatte mich gerade geschlagen- und das nicht zu leicht! Ich hatte immer noch das Gefühl seine Hand auf meiner Wange zu spüren, die regelrecht glühte, als hätte ich sie auf eine dampfende Herdplatte gelegt.
Dass ich meine Oberschenkel zusammenpresste, schien dann doch irgendwie eine halbwegs gewünschte Wirkung zu zeigen. Zumindest im ersten Moment, denn er zog sein Knie zurück und stand auf, ließ mich sogar kurz los, was mich schon von ihm wegrücken lassen wollte, aber da zerrte er mich schon wieder auf die Beine und hob mich dann ohne weiteres über seine Schulter. "Nein! Lass mich runter!" fauchte ich doch ein wenig panisch, ehe ich damit begann mit meinen zu Fäusten geballten Händen gegen seinen Rücken zu schlagen und auch mit den Beinen um mich zu schlagen. Er sollte mich loslassen! Was war denn in ihn gefahren, dass er sich so dermaßen furchtbar verhielt?

Lucie

Der Kerl trug mich ernsthaft nackt durchs Wohnzimmer, dann weiter durchs Esszimmer und anschließend in die Küche. Währenddessen schlug ich die ganze Zeit über auf seinen Rücken ein und versuchte mich aus seinem Griff zu winden, aber Jax ließ mich einfach nicht los. Seine Frage ließ mich dann doch kurz innehalten, kurz darauf aber sofort wieder auf ihn einschlagen. Der hatte sie doch nicht mehr alle! "Du wohnst hier, verdammt, nicht ich! Und ich will, dass du mich jetzt runterlässt und zwar sofort! Ich hab keine Lust mehr auf deine dämlichen Spielchen!" fauchte ich den jungen Mann an und verpasste ihm mit dem Knie einen Tritt in die Bauchgegend.

Lucie

Ich hätte nicht erwartet, dass er mich so einfach loslassen würde- denn kaum war mein Knie in seiner Bauchgegend gelandet, krümmte er sich auch schon und ließ mich los, sodass ich unsanft vornüber auf den Boden knallte. Hatte zwar wehgetan, aber das hielt mich nicht davon ab mich so schnell wie nur irgendwie möglich aufzurappeln und keinen einzigen Blick an Jax zu verschwenden, sondern zurück ins Wohnzimmer zu rennen, wo ich eilig in mein Höschen und in den BH schlüpfte, mir anschließend noch das Top überzog. Meine Hände zitterten wirklich furchtbar und irgendwie konnte ich gerade noch nicht so recht glauben, was da passiert war. Hektisch schlüpfte ich noch in meine Hose und eilte dann wieder aus dem Wohnzimmer und auf den Flur, um meine Schuhe anziehen zu können. Gott, nein, ich würde echt nicht noch länger hierbleiben..

Lucie

Ich war noch nichtmal annähernd in die Richtung der Garderobe und somit in Richtung Haustür gekommen, als Jax plötzlich hinter mir stand und seine veränderte Stimme mich ruckartig herumwirbeln ließ. Meine Wange brannte ich noch immer, aber das konnte ich angesichts der Tatsache, dass er ein furchtbar großes Küchenmesser in der Hand hielt erst einmal in den Hintergrund drängen.
Ich brauchte einen Moment lang um seine Worte verstehen zu können, um verstehen zu können, was er damit meinte, als es mir regelrecht wie Schuppen von den Augen fiel. Und beinahe augenblicklich wurde mir schlecht, erst recht, als Jax sich das Messer selbst gegen die Unterarme drückte und sich die scharfe Schneide des Küchenmessers augenblicklich blutrot färbte, genauso wie ein kleines Rinnsal an Blut über seine Haut lief. Panik überkam mich, aber ich zwang mich ruhig zu bleiben. Gott, wieso war ich da nicht schon längst selbst drauf gekommen? Natürlich war das nicht Jax! Seine Augen waren nicht normal grün, seine Stimme klang ganz anders und erst recht sein Verhalten war einfach nur furchtbar. Ein Geist. Er war von einem Geist besessen und ich hatte die ganze Zeit über etwas geahnt, aber nicht damit gerechnet, dass sich ein Geist in seinem Körper und in seinem Kopf eingenistet haben könnte! "Verschwinde aus ihm! Mach, dass du hier wegkommst und uns in Ruhe lässt!" schrie ich dem Geist in Jax' Körper aufgebracht entgegen, hatte die Hände zu Fäusten geballt.